Der hier zitierte Artikel ist ja glaube ich aus der Hamburg Bild. Lässt finde ich viel Fragen offen.
In dem Artikel hier:
http://www.kn-online.de/Schleswig-Holst ... ch-sterben
wird es ein bisschen klarer.
Hört sich für mich so an, als wäre der Hund unbeaufsichtigt, aber auf der eigenen Koppel gewesen. Ne Pferdekoppel kann ein Hund in der Regel ja auch verlassen (z.B. in Richtung des genannten Maisfeldes...), die sind soooooo sicher ja nun nicht eingezäunt.
Das er zum Todeszeitpunkt direkt auf dem eigenen Land war kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn dann hätte der Jäger keine Gelegenheit gehabt den Hund schnell einzusammeln und sie hätten sofort gesehen was passiert ist wenn sie wirklich direkt nach dem Schuss angefangen haben zu suchen.
Völlig abwegig ist es also nicht, dass er hinter nem Reh hergegangen sein könnte.
Was ich auch nicht unvorstellbar finde ist, dass der Jäger den großen braunen Hund mit nem Reh verwechselt hat. Wär ja nicht das erste Mal, dass geschossen wird bevor man überhaupt sicher weiß was für eine Tierart man da vor sich hat (von Alter, Geschlecht und so mal ganz zu schweigen, was man eigentlich auch wissen sollte bevor man abdrückt).
Und als der Jäger es dann bemerkt hat, hat er vielleicht Muffensausen gekriegt und wollte ihn lieber verschwinden lassen... wäre auch ne Möglichkeit.
Allerdings ist genau diese "Methode 3S" (schießen, scharren, schweigen) wie dieser Mann sie anscheinend geplant hatte, in Jägerkreisen was Haustierabschuss angeht weit verbreitet, weil die genau wissen wie viel Ärger man wegen sowas bekommen kann, selbst wenn der Abschuss legal war. Und ich weiß wovon ich spreche, ich hab viele Jäger im Bekanntenkreis. Mein Ex war auch Jagdscheininhaber, wenn auch kein aktiver Jäger.
Wobei sich das bei vielen auf Katzen beschränkt und viele Jäger auch gar keine Hunde schießen, weil sie selber zu sehr an ihren eigenen hängen.
Wie auch immer, selbst wenn ein Hund wildert, ich finde es ein Unding das die Jäger da über Leben und Tod entscheiden können. Letztlich üben die auch nur ihr (teures, elitäres) Hobby aus und dürfen im Rahmen dessen ne Entscheidung - nämlich die Tötung eines Hunden - treffen, für die man als Amtstierarzt bei nem Hund der Menschen schwer verletzt oder Vieh gerissen hat Wochen und Monate an Papierkram, Sachkundegutachten, Wesenstest und so weiter führen muss und wo trotzdem meistens FÜR den Hund entschieden wird.
Das finde ich extrem unangemessen.
Zumal es ja auch selten der Fall ist, dass ein Hund vor den Augen von Zeugen abgeschossen wird (diesmal ja auch nicht) und wer kann dem Jäger dann schon nachweisen, dass der Hund überhaupt grade akut Wild gehetzt hat statt nur so im Revier rumzulaufen? Keiner... und wenn nur der Jäger dabei war und seine Aussage lautet "Der Hund hat gewildert!", dann hat man als Hundebesitzer schlechte Karten.
Das ist ne ziemlich allmächtige Position, da ist der Jäger sozusagen Kläger, Richter und Henker in einem. Meiner Meinung nach bedenklich.
Außerdem, grad auf dem Dorf weiß man meistens wem welcher Hund gehört oder kann es leicht rausfinden. Da sollte finde ich ganz normal der Weg über Anzeige und Ordnungsamt/evt. Vetamt gehen, wie bei jedem anderen Hund mit dem was vorgefallen ist auch.
Edit: Ich hatte es auch so verstanden, dass gegen den Jäger Anzeige gegen Wilderei vorliegt (Kaninchen).
Klingt erstmal strange, ist aber tatsächlich gar nicht so selten, weil es z.B. auch Wilderei ist wenn man ein angeschossenes Stück Wild über die Reviergrenze hinaus verfolgt, im Nachbarrevier tötet und dann mitnimmt - das Wild gehört dem, in dessen Revier es getötet wurde. Normal treffen da die Jäger in einem Gebiet eine Übereinstimmung wie sie das regeln wollen, denn man kann ja auf der Nachsuche nach verletztem Wild nicht einfach an der Reviergrenze haltmachen und das Tier dann im Nachbarrevier qualvoll verrecken lassen.
Aber wenn man mit seinem Reviernachbarn Stress hat, eventuell auch darüber wo denn nun ganz exakt die Reviergrenzen verlaufen (da kann es auch schonmal Unklarheiten geben), dann hat man schnell ne Anzeige wegen Wilderei am Hacken.
Hab letztes Jahr in der "Wild & Hund" gelesen, dass der Löwenanteil der Wildereifälle auf das Konto von anderen Jägern geht und es dabei eben um solche (absichtlichen oder unabsichtlichen) Verletzungen der Reviergrenzen geht.
Gibt wohl eher selten welche, die wirklich gezielt in fremde Reviere gehen um da zu jagen, dafür aber häufig mal welche, die einem schönen Bock 20 m hinter der Grenze des eigenen Reviers nicht wiederstehen können und dann doch mal über die Grenze schießen...
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.