Anne Sasson hat geschrieben:Oval 5 hat geschrieben:Erst mal Danke für den Beitrag - soweit ist das alles klar und verständlich. Ich
finde es auch wirklich logisch..
Ein "aber" habe ich natürlich auch... leider
Wie soll man unter den Umständen die Homöopathie überhaupt auf Tiere anwenden können - speziell wenn man nicht selber der Homöopath ist und nicht vor hat 20 Stunden für eine verstauchte Pfote beim TA zu verbringen?
Ganz, ganz ehrlich: Für einen Menschen halte ich diesen Ansatz für durchaus wertvoll, praktikabel und auch zielführend, was ich mit meinem Tier beim Homöopathen soll, ist mir unter den Vorraussetzungen (die ja einfach so sind und nicht künstlich so konstruiert werden) allerdings schleierhaft.
Wenn ich zum Tierarzt fahre, dann hat mein Tier in der Regel ein akutes und ernst zu nehmendes Problem jetzt und sofort. Da ist meistens nicht Zeit z.B. raus zu finden, ob das morgens schlimmer ist oder abends - ganz abgesehen davon, daß Tiere das häufig auch nicht sichtbar zeigen.
Also so ganz praxisnah kann ich momentan den Sinn für die Tierheilkunde höchstens bei chronischen Problemen erkennen.
Hallo,
glücklicherweise können Tierhomöopathen auch sehr wirksam akute Erkrankungen heilen. Ernstzunehmende Erkrankungen ebenfalls. Die Aufnahme eines akuten Falls erfolgt selbstverständlich nicht wie die Aufnahme eines chronischen Falls. So blöd sind Homöopathen auch nicht, dass sie erstmal stundenlang Symptome zu "frühwelpischen" Beschwerden an der linken Pfote erheben, wenn das Ohr knallrot ist und höllisch juckt!
Also Nein, ich will doch nicht sagen, daß Homöopathen blöd wären!
Ich versteh nur nicht, wie man schnell reagieren können soll, wenn man so viel über den individuellen Organismus wissen muß von einem ja nicht in userer Sprache kommunizierenden Wesen, wenn das - wie Du oben schreibst - die Vorraussetzung dafür ist unter den sehr vielen Mitteln das richtige herauszufinden.
Weil das nicht richtige Mittel ist ja möglicherweise nicht nur unwirksam sondern viel schlimmer: Kann auch Schaden anrichten. Homöopathie ist doch kein Spielzeug.
Übrigens halte ich in der Homöopathie wie in der Schulmedizin nicht sehr viel von Selbstmedikation. Nicht aus Gründe der Geschäftstüchtigkeit, sondern weil es tatsächlich Schäden anrichten kann. Ich zum Beispiel habe keine Ausbildung für Akupunktur. Es würde mir doch nie in den Sinn kommen, mir für 9,95 einen Ratgeber zu holen und meine Hunde zu nadeln...
Allerdings ist es dein sehr gutes Recht - und ich bin die Letzte, die dir diesen absprechen möchte -, deine Tier schulmedizinisch behandeln zu lassen.
Und daß eine Selbstmedikation immenses Wissen vorraussetzt - da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich kümmere mich um kleinere Wunden etc. selber zu Hause, aber sobald ich nicht sicher bin schaue ich kurz beim TA vorbei und wir klären gemeinsam, was richtig ist - bevor ich irgendetwas tue.
Ich bin auch wirklich nicht pro oder contra Homöopathie - wer heilt hat recht!
Wofür sollte man Möglichkeiten ablehnen, wenn sie doch helfen können? Nur - und das Fragezeichen ist nicht aufgelöst - WIE bekommt der Homöopath im akuten Fall schnell einen Überblick, welches Medikament denn nun das Richtige für diesen speziellen Hund wäre?
Was ich allerdings nicht glaube ist, daß ein selber angeeignetes Wissen irgendwie von Vorteil wäre, wenn jemand relativ wenig an Medizin interessiert ist - weil z.B. das oben verlinkten Grundwissen schreibt wieder die Krankheit an erster Stelle - und genau das hattest Du doch erklärt, wäre in der Homöopathie falsch - weil der Patient und seine Konstitution die Ausgangsbasis darstellt für die Wahl des passenden Medikaments?