LUNGENWÜRMER

was gibt es für Parasiten, Keime, Erreger etc. und was kann man dagegen tun?
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Oval 5

LUNGENWÜRMER

Beitrag von Oval 5 »

LUNGENWÜRMER


Um in dem anderen Thema über Parasiten nicht zu sehr auf die Lungenwürmer im einzelnen
abzugleiten mach ich hier ein Thema extra zu Lungenparasiten. Auf der Suche nach Fakten und
auch, ob sich seit meiner letzten Reise zum Thema durchs Netz eklatent Neues ergeben hat,
habe ich einige Dinge gefunden, die ich interessant finde und deshalb hier einstellen möchte.

Zunächst muß man dazu sagen, daß das Thema Lungenwürmer beim Hund bis vor ein paar Jahren
praktisch nicht aufgetaucht ist. Die Parasiten waren selten und wurden auch nicht nachgewiesen.
2007/2009 wurde dann eine erste Untersuchung gemacht an 810 erkrankten Hunden, da sich
mehr ungeklärte Lungenbeschwerden als Wurmbefall erwiesen hatten.

Es wurde deutlich, daß es lokale Epedemieherde gibt und wenig betroffenen Regionen.
Bild

(2010)
In der PDF Gefährliche Lungenwürmer im Vormarsch
von wetnose.de (etwa 2010) finden sich die wichtigen Informationen zu Lungenwürmern und
den Untersuchungen der letzten Jahre kompakt und verständlich zusammengefaßt.
Einige Zitate:
PDF wetnose, Gefährliche Lungenwürmer im Vormarsch hat geschrieben:Französischer Herzwurm (Angiostrongylus vasorum)
...........Zeitdauer von der Aufnahme der infektiösen Parasiten-
Stadien bis zum Auftreten von ersten Geschlechtsprodukten
(Eier, Larven u.a.) im Stuhl, Urin oder Blut variiert zwischen
28 und 108 Tagen.............

...........Der Lungenwurm Crenosoma vulpis ist ein typischer
Lungenwurm bei Füchsen und Igeln, kann aber auch bei
Hunden und in einzelnen Fällen bei der Katze nachgewiesen
werden..........Der
Entwicklungszyklus verläuft sehr ähnlich wie derjenige von
Angiostrongylus,...........

................Ausgewachsene weibliche Lungenwürmer verweilen
hauptsächlich in den großen Lungenarterien und im rechten Herzen
und produzieren dort Eier.
Diese gelangen anschließend mit dem Blutfluss in das
Lungengewebe, wo sie massive Entzündungen verursachen
können. Sobald sich Larven aus den Eiern entwickelt haben,
wandern diese in die Luftwege und werden als Reaktion auf
die Entzündung mit dem Schleim hoch gehustet. Durch
Abschlucken gelangen die Larven in den Magen-Darm-Kanal
und mit dem Kot in die Umwelt.
Lungenwürmer treten bei Hunden zwar das ganze Jahr über
auf, Hauptsaison in Deutschland sind jedoch die
Wintermonate , speziell Dezember und Januar.........
Bis die Weibchen Eier legen kann also 108 Tage dauern. In dieser Zeit ist ein Befall über eine
Kotuntersuchung nicht nachweisbar, die aufgenommenen Parasiten können in der Zeit unerkannt
durch den Test einer Kotprobe munter ihr Unwesen treiben in der Lunge. Mit oder ohne erkannte
Symptomatik... Das ist dann das, was in filous Zitat neulich angesprochen war.

Wirklich anschaulich geschrieben finde ich den Beitrag von Ade im Husky-Forum,
in dem sie (?) ihre Erfahrungen und die Problematik sehr kompakt zusammengefaßt hat. (ganz unten)


Die Zusammenhänge sind finde ich in dem Interview mit PD Dr. Dr. habil. Dieter Barutzki vom März 2010
gut verständlich dargestellt. Es wäre albern das hier wiederholen zu wollen. Von Herrn Barutzki
ist die Studie 2007/2009 gemacht worden. Einen alternativen Behandlungsansatz wird man hier
selbstredend vergeblich suchen.



Die Behandlung einer bestehenden Lungenwurminfekton erfolgt allen meinen
Quellen nach zu urteilen mit Panacur über einige Tage. Wobei im Interview oben steht:
Sollte man halt jetzt wissen, in welchem Land.. zugelassen oder nicht zugelassen.

Um einen Befall zu verhindern ist angeblich auch Milbemax möglich; der Wirkstoff steht unter
"- Zugelassenen Medikationen" im Interview.
www.vetpharm.uzh.ch hat geschrieben:Milbemax® Hunde S ad us. vet., Tabletten
.....
Milbemax kann:
- Zur Behandlung und Kontrolle adulter Stadien von gastrointestinalen Nematoden wie Ancylostoma caninum (Hakenwurm), Toxocara canis, Toxascaris leonina (Spulwürmer), Trichuris vulpis (Peitschenwurm)
- Zur Behandlung und Kontrolle der Lungenwürmer Crenosoma vulpis und Angiostrongylus vasorum
- Zur Behandlung und Kontrolle unreifer und reifer Stadien bei intestinalem Bandwurmbefall (inkl. Echinococcus spp., Mesocestoides spp.)
- Zur Prophylaxe der Herzwurmerkrankung (Dirofilaria immitis oder Angiostrongylus vasorum) eingesetzt werden.
.........

Besondere Warnhinweise:
Studien mit Milbemycin-Oxim weisen darauf hin, dass die therapeutische Breite bei Hunden mit MDR1-Mutation kleiner ist als bei anderen Rassen. Bei diesen Hunden sollte die empfohlene Dosierung von 0.5 mg/kg Körpergewicht strikt eingehalten werden. Die klinischen Erscheinungen bei Rassen mit dem MDR1-Defekt ähneln denen, die in der allgemeinen Hundepopulation bei Überdosierung beobachtet wurden. Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels wurde nicht bei jungen Welpen von Rassen mit dem MDR1-Defekt untersucht. -



Zum nachschlagen von Inhaltsstoffe und Medikamente im Netz unersetzlich:
Bild
Die Informationen zu Zulassungen etc. beziehen sich hier immer auf die Schweiz.
Zuletzt geändert von Oval 5 am Do 17. Nov 2011, 04:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: LUNGENWÜRMER

Beitrag von Greyhound-Forum »

Ah - Annette hat ihre Seite ja wirklich mittlerweile exorbitant erweitert! Klasse. Wetnose Annette ist eine wunderbare Hundetrainerin mit sehr guten und umfassendem Wissen und eine total nette Frau!
Wir hatten schon viel Spass zusammen beim Grillen :-)

"zurthem_s"
Oval 5 hat geschrieben:LUNGENWÜRMER

.

Die Behandlung einer bestehenden Lungenwurminfekton erfolgt allen meinen
Quellen nach zu urteilen mit Panacur über einige Tage. Wobei im Interview oben steht:
Sollte man halt jetzt wissen, in welchem Land.. zugelassen oder nicht zugelassen.
Ich möchte wirklich ungern drauf herumreiten - aber auch hier ist nur dann eine Behandlung erfolgreich, wenn erkannt wurde, dass der Hund Lungenwürmer hat UND dementsprechend auch das richtige Wurmmittel und die Wiederholungskur korrekt verwendet wurde.
Mit einer "prophylaktischen" regelmäßigen Entwurmung mit dem falschen Wirkstoff und der fehlenden Wiederholungsanwendung erreicht man auch hier keinen Erfolg, genauso wenig wie mit Nicht Entwurmen.

Aber wie ich das oben sehe,
................Ausgewachsene weibliche Lungenwürmer verweilen
hauptsächlich in den großen Lungenarterien und im rechten Herzen
und produzieren dort Eier.
Diese gelangen anschließend mit dem Blutfluss in das
Lungengewebe, wo sie massive Entzündungen verursachen
können. Sobald sich Larven aus den Eiern entwickelt haben,
wandern diese in die Luftwege und werden als Reaktion auf
die Entzündung mit dem Schleim hoch gehustet. Durch
Abschlucken gelangen die Larven in den Magen-Darm-Kanal
und mit dem Kot in die Umwelt.
erfolgen die ersten Probleme ERST dann, wenn bereits Eier produziert wurden, die in die Blutbahn gelangt sind, wenn denn im Kot erst dann der Nachweis der Lungenwürmer erfolgt, wenn Eier gelegt sind - dann passt das doch ?!
Dann erreicht man mit einer Kotuntersuchung doch das, was man will: den Nachweis im Kot, welcher Parasit Probleme macht.

Ok - ich weiß, ich bin kleinlich ... und echt lästig "nature_sorry" und werde hiermit auch meinen Standpunkt beenden.

So wie du und auch wie viele anderen, die regelmäßig entwurmen und bis dato nichts hatten habe ich nur bei meinen neuen Hunden bisher etwas gehabt und diese auch erfolgreich behandelt und mit entsprechendem Mittel gezielt entwurmt und auch Wurmfrei bekommen.
Meine regelmäßigen Kotuntersuchungen waren bis her immer negativ und meine Hunde symtomfrei - obwohl wir auch extrem ländlich leben und alle mögliches Getier hier haben.

Daher nehme ich für mich mit - egal wie man es letztendlich macht, solange es dem Hund gut dabei geht - soll dies auch jeder so tun, wie er es für richtig hält.
"meinung6"
Zuletzt geändert von Greyhound-Forum am Do 17. Nov 2011, 13:14, insgesamt 3-mal geändert.
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Oval 5

Re: LUNGENWÜRMER

Beitrag von Oval 5 »

greycie hat geschrieben: ..........
erfolgen die ersten Probleme ERST dann, wenn bereits Eier produziert wurden, die in die Blutbahn gelangt sind.............
Nein - Also Symptome wird es wohl erst dann geben, aber da sind die Eier bzw. Larve dann schon in Massen unterwegs und eine Behandlung eben auch echt gefährlich wenn die dann absterben.
greycie hat geschrieben: ..........
Daher nehme ich für mich mit - egal wie man es letztendlich macht, solange es dem Hund gut dabei geht - soll dies auch jeder so tun, wie er es für richtig hält.
"meinung6"
Ja
Zuletzt geändert von Oval 5 am Fr 18. Nov 2011, 03:38, insgesamt 1-mal geändert.
Oval 5

Re: LUNGENWÜRMER

Beitrag von Oval 5 »

http://www.zora.uzh.ch/36303/ hat geschrieben:Lungenwürmer und ihre Pathologie 11 August 2010 (PDF)
............
Zeile
56 Sudden death may also occur due to the obstruction of the pulmonary or other
57 important arteries or heart failure
...............

156 The difference between groups was
157 significant. In the treated dogs no more clinical manifestations were observed after 104 dpi, i.e. 12
158 days after treatment.
.............

227 Animal numbers were
228 small, due to animal welfare reasons and the study's pilot character intended for further
229 experimental studies, therefore significant differences were considered cautiously and are
230 mentioned to highlight trends in several parameters.
........

351 However,
352 interestingly, eggs and larvae were only present in untreated dogs
.........

357 An interesting outcome is the distinct increase of leucocytes and segmented neutrophils twelve
358 days after treatment. It may indicate that the elimination of parasitic stages due to treatment
359 enhanced the inflammatory response in these dogs. Such immune responses were comparable in
360 dogs of both groups, resolving to baseline values within 34 days after treatment, and, to our
361 knowledge, have not been described before. Similar patterns were observed for the lymphocytes,
362 indicating a cellular immune reaction to dead parasites. This is sustained by a study with 42
363 naturally infected dogs in which leucocytes were within the reference range on the day of
364 diagnosing A. vasorum, but significantly decreased 42 days after treatment (Willesen et al., 2009)
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