Diagnose bei Fieber unbekannter Ursachen

rund um die Versorgung bei einer Erkrankung
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Greyhound-Forum
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Diagnose bei Fieber unbekannter Ursachen

Beitrag von Greyhound-Forum »

noch ein sehr nützlichr tipp meiner Freundin (ich hoffe, sie schafft es zeitlich, sich in unserem Forum einzubringen - sie wäre eine wunderbare Bereicherung - off hoff)

http://www.futurevows.com/doc/AdvancedM ... 20dogs.pdf
Er ist nicht greyhound spezifisch aber super interessant. Es geht um die 'diagnose von fieber unbekannter ursache' [diagnostic approach to fever of unknown origin (FUO) in dogs]. Es ist von einem TA Compendium fuer tieraerztliche weiterbildung (continuing Education for Veterinarians).

FUO war Shilohs Diagnose und der behandlungs ansatz war der fuer FOU. Ich habe gesehen, dass unser TA so ziemlich die standard liste abgearbeitet hat, nur an dem punk wo das alles zu keinem ergebnis fuehrt wird hier ein total anderer ansatz vorgeschlagen. Anstatt Biopsy wird hier gesagt: dass ein strukturierter logischer ansatz normalerwise zu einer definitive diagnose fuehrt. Dass ein geduldiger ansatz den invasiven und teuern diagnose methoden vorzuziehen ist. Es wird vorgeschlagen hinweisen ueber zeit nachzugehen in dem man einfache tests, blutbilder und untersuchungen wiederholt durfuehrt und mit vorherigen ergebnissen vergleicht solange das tier stabil ist.
und
Nebenbei fand ich noch sehr interessant, dass der artikel gesagt hat: dass temperaturen unter 41C eher ungefaehlich sind und entzuendungen entgegen wirken.
Leider ist ihre Greyhündin grad sehr krank und daher forscht sie intensiv nach, was los ist ... und stößt auf diese Artikel "daumen"

Ich hoffe, ihrer Maus gehts bald wieder gut ...
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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Anne Sasson
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Registriert: So 23. Jan 2011, 19:11

Re: Diagnose bei Fieber unbekannter Ursachen

Beitrag von Anne Sasson »

Hallo Michaela,

wie der Zufall es so will: Ich habe gerade einen kleinen Text für meinen Newsletter zum Thema Fieber verfasst. Ich wollte ihn noch etwas aufpolieren, ich stelle den aber trotzdem mal ein:


Soll man Fieber bekämpfen?

Schon alleine das Wort Fieber lässt häufig alle Alarmglocken läuten. Ist denn Fieber wirklich so gefährlich?

Objektiv betrachtet ist der Organismus in der Lage, durch die Erhöhung seiner Temperatur Infektionen zu bekämpfen, und Studien zeigen, dass Kinder, bei denen das Fieber während Infektionskrankheiten nicht künstlich gesenkt wurde, ein stärkeres Immunsystem aufbauen konnten.

Viren, Bakterien aber auch beispielsweise Hitzschlag, körperliche Überanstrengung, Medikamente oder Tumore erzeugen Pyrogene, also Stoffe, die die Temperatur des Körpers steigern lassen. Genauer gesagt bewirken sie, dass im Hypothalamus – dort wird die Körpertemperatur reguliert – das Sollwert erhöht wird. Anstelle der normalen Temperatur (bei Hunde 38° bis 39° je nach Größe) soll jetzt eine höhere Köpertemperatur produziert werden. Wenn Sie das Thermostat Ihrer Heizung hochdrehen, werden die Heizkörper wärmer, bis die von Ihnen gewünschte Temperatur erreicht wird. So strengt sich der Organismus an, die neuen Vorgaben der Temperaturregulierungszentrale zu erfüllen. Die Hautgefäße verengen sich, es gelingt weniger Wärme nach außen. Da die Körperoberfläche kalt wird, kann Zittern entstehen. Diese Muskelkontraktionen erzeugen ihrerseits auch wieder Wärme.

Fieber ist nicht die Ursache einer Erkrankung sondern die gesunde Reaktion darauf. Es ist also logisch, dass Fieber nicht zwangsläufig gesenkt werden sollte. Eine künstliche Senkung stört die körpereigene Abwehr in hohem Maße, und die Erkrankung – also die eigentliche Ursache des Fiebers – kann nicht wirksam bekämpft werden.
Es ist übrigens vollkommen normal, dass ein Fieberzustand mehrere Tage andauert: Wichtig ist, dass sich der Allgemeinzustand des Tieres dabei kontinuierlich bessert. Bleiben Fieber und Zustand unverändert, ist das ein Zeichen, dass der Organismus nicht in der Lage ist, die Erkrankung alleine zu bekämpfen. Hier sind (alternativ-)medizinische Schritte erforderlich. Bei alten und schwachen Tieren sollte von vorne herein über eine Fiebersenkung nachgedacht werden, da die Erhöhung der Temperatur den Organismus sehr anstrengt.

Maßnahmen bei Fieber
Während des Fiebers brauchen die Tiere viel Wärme: Dies sollte unbedingt unterstützt werden, so verbrauchen sie weniger eigene Energie, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen und somit die Abwehr in Gang zu setzen.
Bei Fieber sollten die Tiere viel trinken. Wenn sie es nicht von alleine tun, sollte der Hautaustrocknungstest durchgeführt werden (Haut zwischen 2 Fingern nehmen und wieder loslassen: Die Haut sollte sehr schnell zurückgehen).
In der Regel haben die Tiere keinen Appetit und sollten auch nicht zum Fressen gezwungen werden. Die Verdauung verbraucht sehr viel Energie, die jetzt an anderer Stelle dringender benötigt wird.
Was Tiere im Fieber am meisten brauchen, ist ein ruhiges warmes Plätzchen, eine Art Höhle, in der sie sich zurückziehen können. Und versuchen Sie, ihre liebevolle Fürsorge ein ganz wenig zu bremsen: Viel Ruhe ist hier die beste Medizin!
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