08. Spaziergang generell - warum so besonders?

Was ist in den ersten Stunden, Tagen, Wochen zu beachten?!
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Greyhound-Forum
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08. Spaziergang generell - warum so besonders?

Beitrag von Greyhound-Forum »

Diesem Thema möchten wir uns nun als nächstes widmen.

Weniger problematisch bei Greyhounds, die bereits in Pflegstellen ihre Erfahrungen im diesem Bereich sammeln durften.

Kommen Greyhounds jedoch direkt aus dem Rennbetrieb (aus Kennelhaltung) in Familienhände, könnte unter Umständen am Anfang das eine oder andere Problem, mit dem so gar nicht gerechnet wurde, auftauchen.

Gute Erfahrungen haben wir damit gesammelt, den frisch eingetroffenen Greyhound nicht gleich mit zu vielen neuen Reizen zu konfrontieren, in dem er auf jeden großen Spaziergang mit soll, mit vielen neuen Menschen oder gar vielen anderen Hunden konfrontiert wird.

Damit meinen wir, den Greyhound ruhig auf Spaziergänge mitzunehmen, selbstverständlich.

Jedoch zu große, zu lange Spaziergänge am Anfang meiden. Mehrere kleine Runden, wenn möglich mit wenig Reizen, bieten sich hier an. Diese immer weiter steigern.
Die meisten der gerade frisch eingetroffenen Greyhounds kennen den Spaziergang, wie wir ihn mit unseren Familienmitgliedern praktizieren, nicht.

Finden Spaziergänge dort statt, dann zur Konditionsbildung.
Stramme Leinenspaziergänge können im Trainingsplan enthalten sein, jedoch sind dies keine Spaziergänge für Schnuppern, Gerüche, Geräusche erkunden und erleben, sondern dienen rein dem Training. Sie finden zu bestimmten Tagen an bestimmten Uhrzeiten statt und dauern, je nach Trainingszustand, mal länger oder weniger lang.

Daher kennen die Greyhounds das eher selten, dass man rausgeht zum Lösen, zum Schnuppern, sich die Zeit draußen vertreiben, Spass haben.

Für sie ist der Spaziergang eine Pflichtübung und so laufen sie auch meist äußerst diszipliniert und manierlich an der Leine, zeigen jedoch nur wenig Interesse an den Dingen, die andere „Haushunde“ auf dem Spaziergang tun. Sie laufen, wenn der Besitzer läuft und bleiben stehen, wenn dieser stehen bleibt.

Ist der Greyhound nicht zu sehr mit seiner neuen Situation überfordert und schleicht nur hinter ihnen her, so hat er seine Augen und Ohren jedoch überall.

Bitte achten Sie darauf, dass Sie das Leinenende gut und sicher in der Hand halten. Bedenken Sie, ein Greyhound kann eine Startgeschwindigkeit von 50km/h entwickeln wenn er denn etwas sieht und diesem Etwas hinterhersetzen möchte.
Dieses Geschwindigkeitsentwicklung plus 2m Leinenspiel und er kann Sie in einem unbedachten Moment von den Beinen holen.
Sie sollten daher ihre Umgebung beim Spaziergang mit Ihrem Greyhound immer im Blick haben. Mögliche Jagdobjekte vor Ihrem Hund bemerken und sich drauf einstellen, dass Ihr Hund dem flüchtenden Objekt hinterherjagen möchte.

Dies muss selbstverständlich nicht passieren, doch solange Sie Ihren neuen Gefährten noch nicht so gut kennen, sollten Sie mit allen Möglichkeiten rechnen.

Etwas, was auch die Jagdlust weckt, an was man als Besitzer eines Ex-Racer selten denkt, sind bestimmte Motorengeräusche. Rasenmäher, Mopeds, Roller, Fräsen etc. da diese Geräusche sehr ähnlich den Zugmaschinen des Hetzobjektes auf der Bahn ähneln.
Ein Grey, der dieses Geräusch hört, kann durchaus mal einen Satz in die Leine machen!

Wie gesagt – Muss nicht – aber kann passieren.

So nach und nach wird ihr Grey merken, dass der Spaziergang nun nicht mehr dem Training dient und er wird sich, wenn er langsam an neue Reize herangeführt wird, auch seiner Umgebung widmen. Schnuppern lernt er, grasen lernt er, sehen, was andere Hunde tun auf dem Spaziergang. Er wird sich anpassen. JE nach Gemütslage des Hundes mal schneller, mal langsamer.

Dennoch sollten Sie bedenken, der Großteil seiner Energie (Aufmerksamkeit) auf dem Spaziergang wird er dem Spähen nach Jagdobjekten widmen.

Gehen Sie auch davon aus, dass Sie gerade am Anfang oft das Nachsehen haben und ihr Hund vor Ihnen ein mögliches Jagdobjekt entdeckt und entsprechend reagiert.
Den typischen Windhundblick erlangen Sie erst mit der Zeit. Aber keine Sorge, bis jetzt hat dies bei jedem noch geklappt "up_2"

Bis dahin ist es einfach wichtig, immer Aufmerksam zu sein und mit möglichen Reaktionen Ihres Hundes zu rechnen.

Und da auch wir hier nicht ALLES wissen, können gerne Anregungen und weitere Tipps von euch an uns weiter gegeben werden "danke5" .
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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