02. die Ankunft

Was ist in den ersten Stunden, Tagen, Wochen zu beachten?!
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Greyhound-Forum
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02. die Ankunft

Beitrag von Greyhound-Forum »

Die Ankunft

Der Transport eines Greyhounds nach Deutschland erfolgt meist mit dem PKW, seltener mit dem Flugzeug.

Es gibt nur wenige Fluggesellschaften, die Hunde von Irland mit dem Flugzeug mitnehmen.

Und wenn, dann zu sehr hohen Preisen (man bezahlt pro KG Körpergewicht Hund PLUS das Gewicht der Transportbox, die bei einem Greyhound schon recht groß sein muss).
Da können dann mal schnell 300-500 Euro (je nach Fluggesellschaft) zusammen kommen.

Daher werden die Greyhounds meist mit dem PKW (Bus, Transporter) mit der Fähre aufs Festland gebracht.

Dazu muss man wissen, müssen die Hunde im Fahrzeug verbleiben, Personen müssen das Fahrzeug jedoch verlassen und eine Fährfahrt von Irland (z.B. Rosslare im Osten Irlands) nach Frankreich dauert 19 Stunden.
Das ist schon eine sehr sehr lange Zeit, wo die Hunde in den Boxen sitzen und im Fahrzeug verbleiben müssen.
Ich persönlich würde diesen Weg auf keinen Fall wählen. Man kann während der Fährzeit nicht ans Fahrzeug und kann daher auch nicht zwischendurch schauen, ob es dem/den Hund/en gut geht!

Es gibt noch Möglichkeiten, die Greyhounds mit zwischen den Inseln verkehrenden Hundetransportern erst mal von Irland nach England bringen zu lassen.
Sie dann vorübergehend in England unterbringen und sie von dort abholen oder direkt in Empfang nehmen.

Diese Transportunternehmen fahren in regelmäßigen Abständen zwischen den Inseln und transportieren die Hunde.
Für meine Hündin hab ich damals 80 Pfund bezahlt um sie von Irland nach England bringen zu lassen.

Die Fahrt von England aufs Festland dauert nicht so lange. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zwischen Fähre oder den Eurotunnel zu wählen. Bei der Fährfahrt muss man das Fahrzeug verlassen, im Tunnel kann man im Auto bleiben.
Die Frage ist, was für den Hund entspannter ist, zwei mal Fahrten mit Pausen dazwischen, dafür aber jeweils kürzere Fahrten, oder eine lange Fahrt, aber dann hat er es überstanden.

Dies ist nicht immer einfach zu entscheiden und kommt auf die Umstände an, wo der Hund sich befindet, wo er geholt werden kann, wann der Transport statt finden soll etc.. Ob man entsprechende Kontakte vor Ort hat etc.pp.

Die meisten Orgas haben ihre geregelten Ansprechpartner, die alles vor Ort vorbereiten können und der Transport ist von langer Hand optimal geplant.
Siehe http://www.tieroase-birkenschold.de oder http://www.bulli-in-not.de wo man Reiseberichte findet.

Kommen die Hunde in Deutschland an, ist das dringendste Bedürfnis sich erst mal zu entleeren.
Viele Hunde machen, auch wenn sie lange Zeit in der Transportbox sitzen, nicht hinein und müssen dann nach der Ankunft natürlich die Gelegenheit bekommen, sich zu erleichtern.
Dies kann, da sie es lange angehalten haben, auch mal eine Zeitlang dauern. Es können Blasenkrämpfe etc. vorhanden sein, die das Entleeren der Blase erst mal erschweren. Dazu kommt noch die Überraschung, wo völlig anders plötzlich gelandet zu sein, fremde Menschen, fremde Gerüchte - einfach Stress.

Da muss man einfach erst mal ein bißchen Geduld und Zeit mit bringen. Aber das gibt sich in den meisten Fällen in der ersten halben Stunde.
Gut ist es, wenn man auf einem Gelände, welches umzäunt ist, die Hunde aus der Box lassen kann und sie sich ohne Leine bewegen und somit schneller den Stress abbauen können.

Hier ist es jetzt sehr wichtig, ruhig, besonnen vorzugehen. Keine Hektik zu verbreiten. Den Hund mit Halsband und Geschirr zu sichern, bevor man ihn dann z.B. in den eigenen PKW bringt, um nach Hause zu fahren.
Zu Hause angekommen sollte man seinem neuen Gefährten die Möglichkeit geben, die neuen Räumlichkeiten in Ruhe zu begutachten. Sich mit dem neuen Umfeld ohne Hektik und Lauten Geräuschen anzunähern.
Einige der Greys sind interessiert und laufen auf und ab um sich alles anzuschauen, einige sind jedoch so platt von den neuen Eindrücken, dass sie sich, fast wie autistisch, in sich zurück ziehen.
Manche brummeln auch, wenn sich andere Artgenossen nähern wollen. Das jedoch sind meist nur Anzeichen von extremem Stress, welcher auf die Umstellung zurück zu führen ist.

Man bedenke, ein Greyhound, ein Ex-Racer, kennt bis Dato nur Zwingerhaltung (mal mehr mal weniger komfortabel) und alles was mit einem Haus zu tun hat, ist ihm völlig fremd.
Die Geräuschkulisse, unterschiedliche Bodenbeläge, Teppich, Fliesen, Treppensteigen, Glastüren etc. dies alles muss er erst einmal verarbeiten.

Starkes Hecheln und/oder Speicheln sind Anzeichen von Stress, als wäre ihm viel zu warm und bei vielen Greyhounds zeigt sich der Stress auch mit viel Trinken.
Manche Greyhounds sind am Anfang auch sehr wählerisch, was das Fressen angeht.

Jetzt ist es vor allem wichtig, den neuen Hausgefährten viel Ruhe zu gönnen, wenn man bemerkt, dass sich bei ihm Stress entwickelt.
Ihn nicht mit all zu vielen neuen Eindrücken zu belasten. Ich persönlich habe die erste Zeit meine Hunde zu kurzen Spaziergängen, meist die gleichen Wege, mitgenommen.
Je nach Gemütszustand dann die Spaziergänge ausgedehnt und nach und nach die Abwechslung rein gebracht.

Viele Greyhounds sind sehr einfach, was das Eingewöhnen betrifft und mit etwas Geduld und Ruhe hat man die größten Chancen, seinem neuen Hausgefährten das Einleben zu erleichtern.
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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