*Serie Tom Meulman - 16 - Kalium

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*Serie Tom Meulman - 16 - Kalium

Beitrag von Greyhound-Forum »

übersetzt von Niko W.: vielen Dank!
KALIUM
Fast 98% des körpereigenen Kaliums ist in den Zellen enthalten; die restlichen 2% sind in der überschüssigen Zellflüssigkeit enthalten. Beim Natrium ist es genau das Gegenteil.

Hohe Kaliumwerte in der Zelle (intrazellulär) und niedrige Kaliumwerte außerhalb der Zelle (extrazellulär) beizubehalten ist schwierig.
Dies wird durch Natrium/kalium-Pumpen in den Membranen erreicht.

Wenig Kalium in den Zellen kann zu Abweichungen in vielen biologischen Vorgängen führen; einschließlich des Zellvolumens, Säure-Basen-Gleichgewichts, der Produktion von RNA und Glykogen, und es reduziert die Fähigkeit der Zellen, die Muskelkontraktion zu unterstützen drastisch.

Das Einnehmen und Ausstoßen von Kalium bestimmt den gesamten Kaliumhaushalt des Körpers. Ähnlich wichtig ist der Austausch von Kalium zwischen interzellulärer und extrazellulärer Flüssigkeit. Wenn man nicht gleich viel Kalium aufnimmt, wie man ausscheidet, kann es schnell zur erhöhten Bildung von Kalium kommen.

Normalerweise verliert man nur minimal Speichel- und Magen-Darm-Kalium, deshalb ist der Ausstoß von Kalium durch die Nieren überlebenswichtig.

Andererseits enthält die Flüssigkeit, die durch die Nieren ausgestoßen wird, viel mehr Kalium, als die überschüssige Zellflüssigkeit. Deshalb ist die Wiederaufnahme von Kalium durch die Nieren ebenso überlebenswichtig für einen geregelten Kaliumhaushalt.

In der Medizin, und ohne die Einmischung von Trainern, die es nur gut meinen, behalten die Nieren das Kalium zuverlässig in einem gewissen Maße bei. Trotzdem gehen noch kleine Kaliumwerte verloren, selbst wenn die Kaliumwerte niedrig sind, obwohl die Nieren auf der anderen Seite in der Lage sind, das ausgestoßene Natrium wieder komplett aufzunehmen. Deshalb ist es wichtig, dass die Kaliumwerte durch eine angemessene Diät oder, wenn nötig, durch eine Zusatzzufuhr beibehalten werden.

Internes Kaliumgleichgewicht
Dies bezieht sich auf die Zufuhr von Kalium in der Zelle (intrazellulär) und das Kalium in der überschüssigen Zellflüssigkeit. Wenn die Einnahme des Kaliums kurzzeitig die Fähigkeit der Nieren übersteigt, es auszuscheiden, nehmen die Zellen mehr Kalium auf, um die Anhäufung von zu viel Kalium in der überschüssigen Zellflüssigkeit zu verhindern.

Trotzdem, wenn Nieren, Magen und Darm mehr Kalium verlieren, als sie aufnehmen, wird Kalium von den Zellen in die überschüssige Zellflüssigkeit übertragen. Während dies das Ansetzen von Kalium mit niedrigem Wert verlangsamt, kann es einen schädlichen Effekt auf die Fähigkeit der Muskeln, Muskelkontraktionen zu unterstützen, haben.

Bekannte Faktoren, die die Verarbeitung von Kalium in den Nieren beeinflussen, sind:
(1) Die Menge von Kalium in der Diät

(2) Die Menge von Natrium und Flüssigkeit, die von den Nieren wiederaufgenommen wird.

(3) Doppelkohlensaure Salze, die das Natrium durch die Nieren begleiten, ( Doppelkohlensaure Salze erhöhen den Ausstoß von Kalium).

(4) Aldosteron, welches ein Mineralokorticoid ist, das von der Nebenniere produziert wird, und nicht nur in Verbindung zum Ersticken steht, sondern auch mit einer erhöhten extrazellulären Kaliumkonzentration zu tun hat.


Aldosteron stimuliert die Wiederaufnahme von Natrium und den Kaliumausstoß der Nieren und erhöht deshalb die Wahrscheinlichkeit eines niedrigen Kaliumwerts beim Ersticken.

Mit chronischem Durchfall kann es zum Verlust von hohen Mengen Kalium in den Fäkalien kommen.

Beim Übergeben, obwohl Kaliumverluste im Magensaft minimal sind, kommt es zum Verlust des Magensaftes Salzsäure und dadurch kommt es zum Ersticken, was metabolische Alkalose verursachen kann und zu großen Kaliumverlusten im Urin und niedrigen Kaliumwerten führen kann.

Hyperkaliämie (hohe Kaliumwerte)
Dies könnte durch eine erhöhte Kaliumeinnahme, durch eine Unfähigkeit der Nieren, Kalium auszustoßen und in einer metabolischen oder respiratorischen Azidose auftreten.

Bei der Anhäufung von Wasserstoffionen bei der metabolischen Azidose in der überschüssigen Zellflüssigkeit werden Wasserstoffionen in die intrazelluläre Flüssigkeit übertragen, dann werden Kaliumionen von der intrazellulären in die extrazelluläre Flüssigkeit übertragen.

Azidose beeinflusst auch die Nieren, sodass sie mehr Kalium beibehalten, da weniger doppelkohlensaure Salze vorhanden sind.

Bei der respiratorischen Azidose sind es Salzsäuren und Carbonsäuren, die die Kaliumionen aus den Zellen vertreiben.

Kaliumwerte
Da 98% des körpereigenen Kaliums in den Zellen sind und nicht messbar ist, ob ein Kaliummangel besteht oder nicht, ist die Bestimmung der Werte ein indirekter Prozess.
Trotz normaler Kaliumwerte eines Greyhounds mit Azidose könnte es trotz allem noch zu niedrigen Kaliumwerten in den Zellen kommen, während niedrige Kaliumwerte eines Greyhounds mit Azidose bedeuten könnten, dass Kalium aus der überschüssigen Zellflüssigkeit in die intrazelluläre Flüssigkeit geleitet wird.

Deshalb muss man bei einem Bluttest, der die Kaliumwerte bestimmen soll, beachten, dass sich Wasser anlagern könnte oder möglicherweise noch eine andere Azidose oder Alkalose existiert.
Eine ernsthafte Gewebeverletzung, wie zum Beispiel einem Muskelriss mit eindeutiger Gewebewassersucht oder schwere Abschürfungen können zu einer verstärkten zellulären Ausschüttung von Kalium führen.

Wenn die Nieren gut funktionieren, wird eine Hyperkaliämie normalerweise automatisch verhindert. Trotz allem sind Greyhounds, die unter Stress oder Wassermangel leiden, anfällig dafür.

Sowohl hohe (Hyper-), als auch niedrige (Hypo-) Kaliumwerte führen zu Muskelschwäche.

Lebensbedrohliche Hypokaliämie (niedrig) ist selten und wird mit einer Kaliumchloridmixtur behandelt.

Schwere Hyperkaliämie (hoch) ist vor allem gefährlich, da sie das Herz schädigt und die Behandlung sollte nicht verzögert werden.

Bei der Behandlung versucht man, den Effekt des Kaliums auf das Herz zu reduzieren, indem man Kalzium zuführt und das extrazelluläre Kalium mit intravenösen Natriumsalzen mit Doppelkohleatomen und flüssiger Ringerlösung senkt.
Diskussionen bitte hier
http://info-hz.de/greyhound/viewtopic.php?f=189&t=8488

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Inhaltliche Nachfragen müssen an Tom Meulman selber gestellt werden, das ist Voraussetzung
für die Übersetzungsfreigabe für hier gewesen. Dazu bitte den Originaltext aufrufen und die
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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