*Augenerkrankung beim Greyhound - Pannus

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*Augenerkrankung beim Greyhound - Pannus

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Microsoft Word - FACT Sheet - Eye Disease - Pannus.pdf
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Maru
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* Augenerkrankung beim Greyhound - Pannus

Beitrag von Maru »

Bitteschön:

Pannus

Pannus ist eine Krankheit, die das Auge des Greyhounds betrifft und ohne Behandlung letztendlich zur Erblindung führt. In den frühen Stadien ist Pannus nicht schmerzhaft, verursacht keinen Ausfluss und kann schwer zu entdecken sein, es sei denn, man schaut sich die Augen seines Greyhounds bei gutem Licht sehr genau an.
Ohne Diagnose und Behandlung schreitet die Krankheit fort und bedeckt langsam den klaren Teil des Auges (die Kornea) bis der Hund nicht mehr länger sehen kann.
Pannus wird am häufigsten festgestellt bei Deutschen Schäferhunden, kommt aber auch bei Collies, Pudeln, Dackeln und Greyhounds vor. Es wird ein signifikanter genetischer Einfluss vermutet, da bestimmte Familien und Linien innerhalb einer Rasse stärker betroffen sind, aber Umweltfaktoren spielen (wahrscheinlich) auch eine Rolle bei der Entwicklung der Krankheit.

Da Pannus eine chronische Krankheit ist die lebenslange Medikamentengabe und tierärztliche Versorgung erfordert, werden Greyhounds die Anzeichen von Pannus zeigen nicht beim Greyhound Adoptionprogramm (GAP) aufgenommen, egal in welchem Stadium der Krankheit sie sich befinden. Unglücklicherweise, da das Alter bei der Manifestation bereits ein relativ fortgeschrittenes ist, kann es sein, dass ein GAP-Greyhound diese Kranhkeit nach der Adoption entwickelt, es handelt sich also um eine Sache, die man im Auge behalten sollte.



Wie sieht es aus? (Symptome)

Die ersten Pannus-Symptome sieht man normalerweise wenn der Hund 2-5 Jahre alt ist. Am Anfang bemerkt man eventuell nur, dass der Rand der Cornea (Anmerkung: Da, wo Kornea und Sklera ineinander übergehen) stärker pigmentiert ist als vorher, ein bisschen wie „Sommersproßen“ am Rand des Auges. Manchmal hat man auch eine Trübung/einen Grauschleier am Rand des klaren Teils des Auges.
Üblicherweise tritt die Krankheit beidseitig auf und beginnt an beiden Augen ungefähr zur selben Zeit, aber die Veränderungen sehen nicht nötigerweise auf beiden Seiten gleich aus. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, können die Veränderungen auch aussehen wie braune, pigmentierte Flecken die auf der Kornea wachsen, oder sie können eher entzündet erscheinen mit einer „grau-pinken“ Farbe (die Augenversion von Narbengewebe).

Wenn man genau hinschaut, kann man eventuell sogar kleine Blutgefäße in die Augenoberfläche einsprossen sehen. Die Farbveränderungen am klaren Teil des Auges fangen an den äußeren Rändern an und breiten sich aus bis das gnaze Auge bedeckt ist, ohne eine Durchlassmöglichkeit für Licht, was den Hund effektiv blind macht.


Ursachen

Man nimmt an, dass Pannus eine Autoimmunerkrankung ist. Das heißt, der Körper fängt an, sich selber zu attackieren. Die genetische Veranlagung für Pannus ist erblich – deswegen sind bestimmte Rassen und bestimmte Familien innerhalb dieser Rassen häufiger betroffen als andere.
Der andere Faktor von dem man annimmt, dass er die Entwicklung von Pannus begünstigt, ist UV-Licht. Man vermutet, dass UV-Licht die Reaktion triggert oder sie zumindest verschlimmert, deswegen ist es empfehlenswert, betroffene Hunde aus hellem Sonnenlicht herauszuhalten, besonders in den Sommermonaten wenn die UV-Strahlung sehr hoch ist. Auch wenn UV-Licht selber nicht die Ursache ist, so beschleunigt doch das ausgesetzt sein von hohen Intensitäten von UV-Licht (direktes Sonnenlicht, Reflektionen von Wasser oder Schnee) das Fortschreiten der Krankheit.



Behandlung

Wenn die Krankheit sich ersteinmal manifestiert hat, dann gibt es keine vollständige Heilung mehr. Alle Behandlungen zielen darauf ab, die Ausbreitung der pigmentierten Wucherungen zu verlangsamen und akute Schübe zu verhindern. Die am häufigsten angewandte Behandlungsmethode sind kortisonhaltige Augentropfen, die täglöich verabreicht werden. Das Kortison verlangsamt die Immunreaktion die die Pigmentierung verursacht und dadurch das Fortschreiten der Erkrankung. Kortison kann auch mit Cyclosporinhaltigen Präperaten kombiniert werden, die ebenfalls helfen die Symptome unter Kontrolle zu halten. Ihr Tierarzt oder Veterinär-Opthalmologe sollte in der Lage sein die Augen ihres Greyhounds zu überwachen und eine geeignete Behandlung zu verschreiben. Regelmäßig Kontrolluntersuchungen sind nötig.



Sollte man mit Greyhounds mit Pannus noch züchten?

Idealerweise würde kein einziger Greyhound mit Pannus als Zuchthund benutzt werden. Unglücklicherweise, weil die Krankheit erst relativ spät zu bemerken ist, kann es vorkommen, dass betroffene Tiere schon Nachkommen gezeugt/geboren haben zu dem Zeitpunkt an dem sie Pannus entwickeln. Das heißt, die Krankheit bleibt weiterhin im Genpool bestehen. Es gab in der Vergangenheit Fälle von sehr populären Deckrüden die später Pannus entwickelt haben, so dass die Gene für diese Erkrankung weit verbreitet wurden, während die Züchter sich auf Geschwindigkeit und Hetztrieb konzentrierten.



Was sollte ich tun, wenn ich vermute, dass mein Greyhound Pannus haben könnte?

Als erstes sollte man seinen Haustierarzt konsultieren. Dieser sollte in der Lage sein, eine Augenuntersuchung vorzunehmen und die Ergebnisse mit ihnen zu besprechen. Sollte weiterhin ein Verdacht bestehen, dann wird er sie weiterüberweisen zu einem Spezialtierarzt für Augenheilkunde, der spezifischeren Rat geben und Behandlungen für schwerere Fälle empfehlen kann. Je früher man die Erkrankung entdeckt, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung, also zögern sie nicht und gehen sie rechtzeitig zum Tierarzt.
Ergänzend:

http://www.tieraugen.com/konzept/allgoe ... at/KSC.pdf

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http://info-hz.de/greyhound/viewforum.php?f=189
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
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