USA: Der Verteidigungsplan der Hunderennbahn: Leugnen,......

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Gelöschter Benutzer 59

USA: Der Verteidigungsplan der Hunderennbahn: Leugnen,......

Beitrag von Gelöschter Benutzer 59 »

Mittwoch 27. März 2013
Der Verteidigungsplan der Hunderennbahn: Leugnen, Verdrehen und Attackieren
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Marlee rannte in Corpus Christi

Als der Gründer von Talking Heads, David Byrne, den Text zu "same as it ever was" schrieb, war es, als hätte er über die Generalmanagerin des Gulf Greyhound Park, Sally Briggs, geschrieben.

In einem Gastbeitrag, der heute in der Galveston County Daily News veröffentlicht wurde, greift Briggs einen Bericht an, den wir kürzlich zusammen mit der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals veröffentlicht haben. Wie dem auch sei, sie streitet keine der Fakten in diesem Report ab. Stattdessen, bestätigt sie sogar viele und fügt einiges an Verdrehungen hinzu. Schauen wir einmal auf ihre vermeintliche Kritik, Punkt für Punkt:

"Die Aktivisten von Grey2K USA haben ein verzerrtes Bild von den Greyhound- Rennen im Gulf Greyhound Park und anderen Rennbahnen im Lande erzeugt. Das ist vorsätzlich."
Das ist ein netter Gesprächspunkt, der aber keinerlei Fakten enthält.

"Diese Aktivisten haben eine radikale Tagesordnung, die weit mehr mit Politik und Spendensammeln zu tun hat, als mit Tierschutz."
Dieser persönliche Angriff enthält keine Fakten. Ich stimme zu, dass es bei dieser Debatte um Werte geht, obgleich ich vermute, dass die meisten Amerikaner Tierschutzgruppen wie ASPCA als generellen Trend sehen, wohingegen die Greyhound- Rennindustrie als von gestern angesehen wird.

"Der Bericht von Grey2K über Verletzungen von Greyhounds war nur eine Zusammenstellung von Statistiken, die leicht verdreht werden können, wenn man das will. Zum Beispiel verschweigt der Bericht, dass zwischen 2009 und 2012, Verletzungen bei weniger als 1/10 % aller Rennstarts vorkamen."
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Gable Weeman nach einem Beinbruch auf der Rennbahn am Golf

An diesem Punkt hat Briggs teilweise Recht. Es ist sicherlich wahr, dass Statistiken über Verletzungen "leicht verfälscht werden können, wenn dies die Intention ist.“ In der Tat ist ihr nächster Satz ein gutes Beispiel für die Fehlinterpretation von Daten. Ihre Behauptung "Verletzungen wären in weniger als 1/10 % aller Rennstart vorgekommen" soll den Lesern den Eindruck vermitteln, dass das Risiko von Verletzungen geringer sei, als es in Wirklichkeit ist. Deshalb benutzt sie den Begriff "Rennstarts" als Bezugsgröße. Vergleicht man die totale Anzahl der Verletzungen mit der Zahl der "Starts" anstatt mit der Zahl der Hunde, kann sie die gleichen Hunde immer und immer wieder zählen und so tun, als ob es alles unterschiedliche Hunde wären.

Aber noch einmal, Briggs bezweifelt keine der Fakten, die unser Bericht über Greyhound Verletzungen aufzeigt. Stattdessen behauptet sie, wenn man die Daten in einer bestimmten irreführenden Weise ansieht, erscheint das Problem nicht so groß, wie es in Wirklichkeit ist. Als Nächstes behauptet sie, dass an die Behörden gemeldete Verletzungen von Greyhounds von geringem Ausmaß sind und dass Todesfälle selten vorkommen:

"Die große Mehrzahl ist eher gering und ermöglicht, nach der Behandlung, die Rückkehr der Greyhounds auf die Rennbahn."
Das ist Blödsinn. Laut staatlichen Aufzeichnungen bestand die Mehrheit (54%) aller berichteten Verletzungen in den Jahren 2008 bis 2011 aus offenen Wunden, Zerrungen, Muskelverletzungen, Sehnenzerrungen oder Knochenbrüchen. In der Tat sind die am meisten berichteten Verletzungen Beinrüche.

"In ganz wenigen Fällen führten die schweren Verletzungen dazu, dass ein Greyhound eingeschläfert wurde."
Laut staatlicher Aufzeichnungen starben auf der Rennbahn des Gulf Greyhound Park zwischen 2008 und 2011 56 Greyhounds bzw. wurde eingeschläfert.
"Im Gegensatz zu den lächerlichen Forderungen nach Tierschutz, ist es doch klar, dass wir keine Gewinne erzielen können, wenn wir die notwendige Sorgfalt den Tieren gegenüber nicht walten lassen. Um beste Leistungen bringen zu können, müssen Greyhounds gut behandelt werden."

Das gleiche wie immer. Ohne sich mit den wirklichen Fakten aus unserem Bericht über Verletzungen auseinander zu setzen, beendet Briggs ihren diesbezüglichen Verteidigungsversuch, indem sie eine andere, allgemein gehaltene Verleugnung von sich gibt. Bezüglich ihrer Behauptung, dass Greyhounds gut umsorgt werden müssen, um "beste Leistung zu bringen", muss man wissen, dass die Hunderennindustrie profitgesteuert ist und Züchter immer bestrebt sind, den größtmöglichen finanziellen Gewinn bei niedrigsten Kosten anzustreben. Fahren wir fort mit dem Leben voll Entbehrungen, das Greyhounds ertragen:

"Die Vorgaben der Industrie legen fest, dass Greyhounds in genügend großen Käfigen untergebracht werden müssen, die es ihnen erlauben komfortabel zu stehen, zu sitzen, sich zu legen und sich zu drehen."

Im Inneren einer Greyhound Zuchtfarm in Texas im Jahre 2012
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Das hört sich nett an, steht aber nicht im Gegensatz zu irgendwelchen Daten aus unserem Bericht bezüglich der Entbehrungen. Glücklicherweise verfügen wir über Fakten, so dass wir belegen können, wie die Wirklichkeit aussieht und ob Briggs Recht hat oder nicht. Nach den Vorgaben in Texas müssen Hundekäfige ca. 1 Meter breit, 1,2 m lang und 1 m hoch sein. Diese Käfige sind Standard in der gesamten Industrie. Laut dem American Greyhound Council, einer Gruppe von Greyhound- Züchtern, haben die meisten Greyhounds eine Schulterhöhe zwischen 55 und 70 cm, und wiegen zwischen 23 und 40 kg. Benutzt man diese, von der Industrie selbst gelieferten Größen, wird es klar, dass große Greyhounds in den im Gulf Greyhound Park eingesetzten Käfigen nicht aufrecht stehen können.

"Greyhounds muss vier bis fünf Mal am Tag Auslauf gewährt werden, damit sie ihre gute Kondition behalten.”
Unser Bericht führt ganz klar aus, dass den Greyhounds täglich mehrere Ausgänge gewährt werden. Wie dem auch sei, sind diese kaum als Auslauf zu bezeichnen. Vielmehr werden Dutzende von Greyhounds gleichzeitig und kurzfristig herausgelassen, so dass sie sich gerade einmal erleichtern können.
"Wenn sie nicht rennen oder im Training sind, bevorzugen sie es zu ruhen."

Wir diskutieren mit Greyhound- Züchtern seit über 10 Jahren und am Ende argumentieren sie immer, dass die Hunde das entbehrungsreiche Leben, welches sie zu führen gezwungen sind, mögen. Sie verstehen wirklich nicht, dass die Öffentlichkeit diese Vereinfachung unglaublich und zuwider findet. Als nächstes versucht Briggs den Einsatz von 4-D Fleisch zu verteidigen:
"Das Fleisch, das sie bekommen ist das gleiche, das in den meisten anderen Hundefuttern verarbeitet wird"

Das ist wahr. Nur, dass die Tierfutterhersteller das rohe 4-D Fleisch kochen, um gefährliche Keime abzutöten. Greyhounds bekommen rohes 4-D Fleisch von verendeten Tieren gefüttert, das für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist. Diese Erklärung von Briggs veranschaulicht eine andere Taktik, die Hunderennveranstalter benutzen. Anstatt zu leugnen, dass sie eine minderwertige Methode nutzen, argumentieren sie vielmehr dahingehend, dass andere Industrien auch diesen schlechten Standard praktizieren. Natürlich ist dies belanglos.
"Wenn diese Produkte nicht gesund und nahrhaft für Greyhounds wären, wäre es unmöglich für diese Hundeathleten die Leistungen zu erbringen, die sie erbringen."
Zuerst, ob der Einsatz von 4-D Fleisch zu Problemen führt, kann sehr leicht geklärt werden. Laut der U.S. Food and Drug Administration, verfügt rohes 4-D Fleisch "über das Potenzial einer Gesundheitsgefahr für die Tiere, die es konsumieren und für die Menschen, die damit umgehen.”

Weiterhin steht im Handbuch „Care of the Racing and Retired Greyhound”, dass die Anwendung von 4-D Fleisch die Hunde Krankheit erregenden Mikroorganismen aussetzen kann und auch zu falschen Ergebnissen bei Drogentests führen kann. Somit kann jeder selber entscheiden, wem er in dieser Sachen glauben will: Sally Briggs oder der Lebensmittel- und Drogenbehörde und dem industrieeigenen Handbuch.

Bevor wir fortfahren sollten wir auch die Argumente ansprechen die Briggs verwendet, nämlich dass es "unmögliche für Greyhounds wäre“ Leistung zu erbringen, wenn 4-D Fleisch nicht "gesund und nahrhaft für sie wäre." Wieder können wir das Buch “Care of the Racing and Retired Greyhound” hinzuziehen, um festzustellen, ob dies richtig ist oder nicht. Das Buch ist in diesem Punkt eindeutig, und führt aus, dass 4-D Fleisch nicht eingesetzt wird, weil es "gesund und nahrhaft" ist, sondern weil “es die billigste Fütterungsart für die Greyhound- Industrie ist.”

Zum Abschluss attackiert Briggs erneut Greyhound- Vertreter und gibt den Lesern eine abschließende gewöhnliche Leugnung ohne irgendwelche Fakten zu benennen:
"Grey2K und andere Tierrechtsgruppen profitieren finanziell davon, wenn die Öffentlichkeit über Greyhound- Rennen getäuscht wird. Gute Tierschützer sammeln keine Spenden. Das ist der Grund warum diese Organisationen die Fakten verdrehen.“

Freiwillige demonstrieren für die Hunde in Massachusetts
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Seit Jahren gehen die Veranstalter von Hunderennen nach dem gleichen müden Spielplan vor. Sie können keinen der aufgeworfenen Punkte abstreiten, da die Probleme real und belegt sind. Stattdessen gehen sie nach einer ihnen eigenen Strategie vor:
Allgemeine Behauptungen ohne spezifische Fakten zu nennen, dass Tierschutzgruppen über die wirklichen Zustände in der Hunderennindustrie Lügen verbreiten würden.

Wenn sie gezwungen werden Fakten auf den Tisch zu legen, verdrehen sie die Tatsachen, indem sie Begriffe nutzen wie "komfortable Käfige", um Tatsachen besser darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind.

Persönliche Attacken gegen alle, die für die Greyhounds sprechen.
Am Ende wird diese Strategie aber nicht aufgehen. Die Öffentlichkeit kann durch den Nebel, den sie erzeugen, hindurch auf die Tatsachen sehen und steht an der Seite der Hunde.

Quelle: Grey2k
Übersetzung: Hey W.





Anmerkung zur Übersetzung:
Wir bemühen uns, die Originaltexte nach bestem Wissen und Gewissen sinngemäß zu übersetzen und inhaltlich korrekt wieder zu geben. Wir sind uns bewusst, dass es hierbei durch Interpretationsspielräume zu Fehlern kommen kann und weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir für die übersetzten Texte keine Gewähr übernehmen können. Es gilt immer der als Übersetzungsgrundlage dienende Originaltext. Sollte uns ein Fehler unterlaufen sein, so bitte wir, dies zu entschuldigen und würden uns über einen konstruktiven Korrekturvorschlag an info@progreyhound.de sehr freuen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis,
Ihr ProGreyhound-Team
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