Retrievermischling verendet in Schlagfalle

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Greyhound-Forum
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Retrievermischling verendet in Schlagfalle

Beitrag von Greyhound-Forum »

Polizei ermittelt wegen Ordnungswidrigkeit

Autor: Elisabeth Geiling-Plötz

Schlagfallen wie diese gehören zu den legalen Jagdwaffen.

Sein Instinkt hat ihn in die Irre gelockt. Den Geruch des Köders in der Nase kroch der Mischlingshund durch einen schmalen Tunnel in eine Jagdfalle - und verendete jämmerlich zwischen deren Metallzähnen. Nun ermittelt die Polizei gegen den Fallensteller. Er hat die Schlagfalle weder gekennzeichnet noch amtlich registrieren lassen. Ihm droht ein Bußgeld. Gerhard Luckner, Vorsitzender der Chamer Jägerkameradschaft, sieht derlei Verstöße nicht gerne. Gleichwohl fügt er hinzu: "Die Fallenjagd ist legal, aber sie muss richtig gemacht werden."

Abgesehen haben es die Waidmänner mit den Fallen auf Fuchs und Marder. Fehlt die weiße Schneedecke, ist das räuberische Duo nachts im Wald so gut wie unsichtbar. "Die Fallenjagd ist dann wesentlich effektiver als die Ansitzjagd", zieht Luckner den Vergleich. Allerdings sind die metallenen Fangvorrichtungen nicht jedermanns Sache. "Es ist jedem einzelnen Jäger überlassen, ob er mit Fallen jagen will oder nicht."

Und dann muss er es auch richtig machen, fordert der Vorsitzende der Kameradschaft. Die Vorgaben kennt Luckner aus dem Effeff. Er muss keine Sekunde überlegen, um die Liste an Regularien herunterzurattern. Das beginnt bei der Eignung des Jägers, der ein Zertifikat für die Fallenjagd braucht. Den Nachweis bekommt ein Waidmann, hat er einen eintägigen Lehrgang besucht und in der Praxis seine Sachkunde nachgewiesen. "Die Jungjäger machen das Zertifikat bei uns gleich mit ihrer Ausbildung", fügt Luckner an.

Polizeichef Alfons Windmaißer hat einem jagderfahrenen Kollegen den aktuellen Fall übertragen. Und der hat auch schon alles in Augenschein genommen. "Es sind alle Vorschriften eingehalten worden, bis auf Kennzeichnung und Registrierung der Falle", berichtet Windmaißer. Ansonsten habe der 51-jährige Jäger, der den sogenannten Schwanenhals entlang der Straße zwischen Rieding und Runding gelegt hat, alles richtig gemacht: Das Eisen lag in einem Fangbunker, der Köder war also nur durch ein schmales Rohr zu erreichen. "Eigentlich ein Wunder, dass der Hund da durchgepasst hat", stellt der Polizeichef angesichts des groß gewachsenen Hundes - ein Retrievermischling - fest.

Tierschutzrechtlich ist dem Waidmann damit nichts anzukreiden. An Vorwürfen bleiben nur die formalen Unterlassungen. "Ein Verstoß im Ordnungswidrigkeitsbereich" vermutet Windmaißer.

Für Luckner bleibt der qualvolle Tod des freilaufenden Hundes bedauerlich. "So ein Fehlfang darf eigentlich nicht vorkommen", überlegt er. Ab und zu passiert es offenbar aber doch ...

http://www.idowa.de/zeitung/chamer-zeit ... widrigkeit
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Maru
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Re: Retrievermischling verendet in Schlagfalle

Beitrag von Maru »

Naja, wenn ein größerer Hund trotzdem an die Falle kommen konnte, können die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen ja so effektiv nicht sein. "confused"
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
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Faye108
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Re: Retrievermischling verendet in Schlagfalle

Beitrag von Faye108 »

das ist bei mir in der Nähe...also ca. 20 km weg.
ich frag mich nur: muß ein Fuchs oder ein Marder denn auch
verhungern? Müssen die Fallen nicht ständig kontrolliert werden?

Und eine Fuchs- oder Marderfalle stellt man normalerweise da auf, wo
diese Tiere Schaden anrichten, also neben dem Hühnerstall oder so,
und da geht man normalerweise täglich mehrfach dran vorbei (also der Bauer).
Lieben Gruß

Angie mit Bandido und Faye
Maru
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Registriert: Di 25. Jan 2011, 00:02

Re: Retrievermischling verendet in Schlagfalle

Beitrag von Maru »

Faye108 hat geschrieben: ich frag mich nur: muß ein Fuchs oder ein Marder denn auch
verhungern? Müssen die Fallen nicht ständig kontrolliert werden?

Und eine Fuchs- oder Marderfalle stellt man normalerweise da auf, wo
diese Tiere Schaden anrichten, also neben dem Hühnerstall oder so,
und da geht man normalerweise täglich mehrfach dran vorbei (also der Bauer).
Wahrscheinlich sollte ein Marder oder Fuchs klein genug sein um sofort tot zu sein, war ja eine Schlagefalle, keine Kastenfalle, und soweit ich weiß sollten Schlagfallen bei korrektem Einsatz für das vorgesehene Wild soforttötend sein. Ein Fuchs ist nicht so groß wie man denkt (nur fluffiges Fell, lange Beine und eine dicke Rute), die wiegen meistens unter 10 kg. "Qualvoll verendet" legt ja nahe, dass es etwas gedauert hat, aber das der Hund da drin verhungert ist, kann ich mir nicht vorstellen. Wahrscheinlich ist er "nur" nicht sofort tot gewesen weil die Falle für so ein großes Tier nicht genug Kraft hatte. "down"

Zumal da ja auch stand, dass der Jäger alles korrekt nach Vorschrift gemacht hat und das schließt in Deutschland 2x tgl Kontrolle der Fallen ein (morgends und abends).
Fallen dürfen auch abseits von Hüherställen oä aufgestellt werden, das ist zwar keine häufige Jagdmethode mehr, aber es wird eben schon noch normal zur Jagd benutzt und nicht nur zur gezielten Schädlingsbekämpfung wenn Hühner verschwinden oder so.
Es muss halt entsprechend gesichert sein (Fangbunker und noch einige andere Sachen), aber theoretisch kann ein Jäger sowas auch mitten im Wald aufbauen ohne besonderen Grund.
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
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