Kastration kann die Gesundheit gefährden

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Greyhound-Forum
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Ich les auch grad den Artikel - er ist wirklich gut was da auch mal gesagt wird:

Masse statt Klasse - hauptsache retten - egal zu welchem Preis und wenn am Ende der Hund den Preis bezahlt (durch Lebenslang zu tragende Konsequenzen)

Ich erleb es mit Asim - mit 6/7 Monaten kastriert, er wird jetzt ca 3 Jahre sein +- ein paar Monate hin oder her

Aber im Kopf ist er noch ein "Dummkopf" völlig unterentwickelt im Beziehungsstatus zu anderen Hunden. Keinerlei Souveränität, ein Herumgezickte hoch zehn und es wird immer schlimmer.

Seit Anfang der Woche mehren sich die Hundebegegnungen. jetzt läuft er wieder mit Geschirr und Halsband (zum besseren "fixieren") und seit gestern hat er einen Maulkorb dazu auf.
Da er mir dermaßen austickt, das er jetzt nicht nur in die Leine beißt sondern auch auf die Nebenläufer losgeht.
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Was spricht für die Kastration?.....

dass sich die Rüden tatsächlich untereinander weniger zoffen und dass sie sich weniger für läufige Hündinnen interessieren.
DAS hab ich nicht festgestellt. Meine beiden bekloppten (beide kastriert) zoffen sich weit häufiger, als die beiden intakten Rüden und grad die Kastrierten sind während der gesamten Läufigkeit total bescheuert und versuchen zu decken, während die intakten Rüden nur während der Stehtage Interesse an der Hündin zeigen.
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Michaela
LobitoAzul
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Buddy weiß schon sehr genau, wann Hündinnen interessant sind, der deckt nicht wahllos (würde, wenn man ihn lässt). Mit 23 Monaten kastriert. Bullitt ist mit seinen 17 Monaten und den 2 bewusst erlebten Zyklen unserer Hündinnen noch nicht ganz so weit, aber ein bisschen durchschaut ers schon ;) Kann jetzt nicht behaupten, dass mein Kastrat schlimmer wäre als ein intakter Rüde, eher einfach nur gleich, aber sicher nicht harmloser.

Für mich zieht das Argument im TS aber auch nicht, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die allermeisten Pflegehunde ganz frisch kastriert, zT mit Wundheilungsstörungen oder Nahtmittelunverträglichkeiten in meine Obhut gelangten. Der erste Pflegie hatte ein großes, offenes und blutendes Loch im Hodensack, auf Nachfrage hieß es dann, das ist die Methode dort in Spanien, die lassen das offen, die OP war kurz vor Abreise... Später war sowas dann nicht mehr erstaunlich für mich, sondern einfach nur widerlich, frisch kastrierte Hündinnen in die Transporter pferchen und hoch damit. Wenn Probleme mit der Heilung auftraten, gabs eben eine AB-Spritze oder man hat die eigentlich selbstauflösenden Nähte rausgepult. Habs trotzdem noch ne Weile mitgemacht, wusste ja, was kommen kann.
Buddys und Lias Geschichte muss ich hier nicht auch nochmal aufwärmen, steht sicherlich schon oft genug auch hier im Forum.

Das bedeutet aber, die Hunde leben intakt über Monate zusammen im TH und werden in der Regel extra für den Export kastriert - was soll das denn?? Der Grund kann nur mangelndes Vertrauen und/oder die Bequemlichkeit der Empfänger sein. Daher: Das ist kein TS mehr!
Viele Grüße
Sabine
Maru
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Registriert: Di 25. Jan 2011, 00:02

Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Maru »

LobitoAzul hat geschrieben:Das bedeutet aber, die Hunde leben intakt über Monate zusammen im TH und werden in der Regel extra für den Export kastriert - was soll das denn?? Der Grund kann nur mangelndes Vertrauen und/oder die Bequemlichkeit der Empfänger sein. Daher: Das ist kein TS mehr!
Das ist es eben was mich auch so ärgert. Ich könnt ja verstehen, wenn sie sagen, es geht da aus logistischen Gründen absolut nicht, die Hunde würden sich sonst in der Auffangstation unkontrolliert vermehren oder sie hätten sonst wilde Beissereien. Oder auch, dass unkastrierte Galgos eher mal geklaut werden sobald sie wieder aufgepäppelt sind. Hört man ja doch immer wieder mal.

Aber es geht ja anscheinend meistens, ob nun freiwillig oder weil sie da keine andere Wahl haben (kein Geld und Personal für Kastrationen) sei mal dahingestellt. Wie oft steht dabei "Wird vor Ausreise kastriert" - also erst dann, wenn man relativ sicher ist, dass die Kosten auch wieder reinkommen? Aber bis dahin ging das alles irgendwie?
Oder (selbst schon mehrfach erlebt) der Hund kommt sogar unkastriert aus Spanien, läuft dann ne ganze Weile unkastriert auf der deutschen Pflegestelle, aber kurz bevor er auf die Endstelle geht, "muss" noch schnell kastriert werden. Da würde ich ja als Interessent dankend ablehnen.



Ich glaub übrigens gar nicht mal, dass sich durch Kastration so viele Kämpfe in Tierheimen vermeiden lassen. Neben den geschlechtstriebabhängigen Auseinandersetzungen gibts ja noch jede Menge andere Gründe warum Hunde sich kloppen wollen, vor allem Streit um Ressourcen wie Futter oder gute Liegeplätze dürfte da relevant sein, aber auch einfach das generell hohe Stresslevel bei Überbelegung der Zwinger. OK, Testosteron erhöhrt generell die Aggressionsbereitschaft, aber auch kastrierte Rüden nehmen sich auseinander wenn sie dicht auf dicht gehalten werden müssen.



LobitoAzul hat geschrieben:Kannst du dir einen Grund vorstellen? Außer den üblichen Risiken, die das Leben so mit sich bringt ;), mögliche Tumore oder Zysten am Eierstock.
Für mich ist das irgendwie genauso unlogisch wie eine komplette Kastra bei einseitigem Hodenhochstand.
Ich weiß nicht. Einige TA, auch solche die medizinisch wirklich gut sind, sind halt nicht gleichzeitig hundenärrisch und haben nicht so viel Ahnung von Hundeverhalten (außerhalb der Praxis...). Denen fallen solche Sachen wie negative Auswirklungen der Kastration auf's Verhalten wohl gar nicht auf bzw die halten das eher für Spinnerei der Hundebesitzer.

Am Ende ist es glaube ich einfach so, dass man alte Zöpfe ungern abschneidet. Ok, ich hab auch Bedenken gehört, dass man befürchtet, ein größeres Risiko für eine Stumpfpyometra zu haben - da müsste man natürlich wirklich gründlich operieren, die Gebärmutter wirklich direkt an der Cervix absetzen und eventuelle Schleimhautreste extra-sorgfältig wegschneiden, damit kein hormonempfängliches Uterusgewebe mehr da ist. Und eben, dass es dann ja komplizierter sei die Ovarien aufzufinden und rauszunehmen, wenn eine vollständige Kastration aus medizinischen Gründen (Diabetes, Epilepsie) nötig sei. Aber im Grunde wüsste ich sonst kein schlagendes Argument dagegen.

Das ist ein ganz interessanter Link dazu, samt Videodemonstration: http://www.parsemusfoundation.org/ovary-sparing-spay/
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
LobitoAzul
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Janica, ganz herzlichen Dank für deine Offenheit und für diesen Link "daumen"
Viele Grüße
Sabine
LobitoAzul
Beiträge: 288
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Hab jetzt alles durch, Folien, Videos, Texte... WOW "danke5" Habs auch gleich meiner TÄ geschickt ;)
Viele Grüße
Sabine
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