Zeckenabwehr Bravecto

was gibt es für Parasiten, Keime, Erreger etc. und was kann man dagegen tun?
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Greyhound-Forum
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Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Greyhound-Forum »

In meiner FB Chronik hatte ich darüber berichtet , das die Zecken dieses Jahr extrem heftig sind und das trotz Ex Spot an Gitano (jedoch erst kurz vorher angewendet) eine Zecke haftete, wodurch sich am Hals ein riesen Ei füllte und eine deutliche Rötung entstand.
Nach entfernen der Zecke bildete sich die Schwellung zurück und die Rötung ging weg.

Dann diskutierten wir über die verschiedenen Möglichkeiten, die man gegen Zecken anwenden kann.
Darunter auch die Tablette Bravecto.

Dazu aus http://www.msd-tiergesundheit.de/produc ... vecto.aspx
"Parasiten müssen mit der Nahrungsaufnahme auf dem Wirt beginnen, um gegen Fluralaner exponiert zu werden. Deshalb kann ein Risiko der Übertragung von Krankheiten durch Parasiten nicht ausgeschlossen werden."
Das heißt, sie können bis zu 12 Stunden am Hund sitzen, bevor sie dem Wirkstoff ausgesetzt sind und in der Zeit auch Krankheiten übertragen.

Es gibt eine FB Gruppe, die sich damit beschäftigt und scheinbar gibts Dateien, die bestätigen, das es auch zu Todesfällen kam.

Does Bravecto kill Dogs?

Bisher habe ich mir die Dateien und die Berichte dort noch nicht angesehen, aber die Grundstimmung, auch in anderen FB Beiträgen von Freunden sprechen durchaus für ein mehr als umstrittenes Mittel.

Meine Tierärztin hat mir zwar letztes Jahr davon berichtet - (Tabellte zum schlucken, ich hätte aber den Namen nicht mehr gewusst) das es gern von Familien genommen würde, da die Tabellte dann im Hund ist und Kinder z.B. nicht an den Wirkstoff kommen.
Allerdings wies sie mich auf fehlende Langzeitstudien hin und ist eher verhalten was die Empfehlung angeht. Sie wollte mich nur informieren damit ich mir Gedanken über Pro & Contra machen könnte.
Empfehlen würde sie es jedoch nicht.
Zumal wir nicht drauf angewiesen sind, dass niemand an den Wirkstoff am Hund kommt.
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Michaela
Azor
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Azor »

Ich habe mich damit noch nicht wirklich auseinander gesetzt, weil ich (wie du weißt) von der chem. Mitteln eher abgeneigt bin - aufgrund meiner Erfahrung mit Smilla.

Aber ich frage mich, warum gerade die Tabletten.
Wie sieht es mit dem ganzen anderen chem. Zeugs aus? Da basieren ja auch viele auf Insektiziden.
LG Sandra mit Azor
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Greyhound-Forum
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Greyhound-Forum »

Mich "schreckt" im Moment einfach, dass es zu dem Mittel noch keine gesicherten Zahlen bzw. Langzeitstudien über Auswirkungen gibt.

Es mag den Vorteil haben, dass dann äußerlich nichts am Hund ist, grad wenn man z.B kleine Kinder hat.
Wobei ich dann sage - muss ich als Erziehungsberechtigter auch mal eben 48 h aufpassen, dass der Kontakt eben nicht so eng ist oder ausbleibt, wenn man äußerliche Mittel anwendet.

Generell sollte man ja eh Kind und Hund nicht so alleine lassen um das nicht gewährleisten zu können!

so seh ich das.

Mich hat abgehalten, das meine TA eben auf die fehlenden Studien hinwies und meinte, sie hätte es, würde aber nicht unbedingt dieses Mittel empfehlen.

Mit Ex-Spot habe ich ja gott sei dank bei keinem Hund je ein Problem gehabt!

Nachdem ja leider diverse alternative Mittel nicht geholfen haben.

Das Cistus werde ich jetzt aber mal im Anschluss probieren.
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ronnie
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von ronnie »

Mich schreckt an dem Zeug, dass es erst durch den Hund verstoffwechselt werden muss, bevor es dann die Zecken tötet (!).
Klar, ein Spot-On oder Wirkstoffe von einem Halsband werden auch teilweise aufgenommen, aber eben doch wenigstens nicht so komplett.
Ich würde es nicht nehmen wollen...
Irene
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Gerri
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Gerri »

Wir geben es jetzt das zweite Jahr völlig komplikationsfrei. So auch meine Oma und meine Tante. Die Zecken sterben sofort nach Biss, seit der Gabe war genau eine da, alle anderen potenziellen Gäste schwirren wieder ab. Uns hat es die TÄ sehr empfohlen, weil ich nämlich auch unsicher war und gern Alternativen erklärt haben wollte. Statistisch gibt es keine nachgewiesenen Todesfälle, und das bei mittlerweile einigen Millionen Gaben. Da ist sogar eine Erkältung sehr viel gefährlicher. Und ja, das mit der Langzeitwirkung ist für mich auch unklar - das gilt aber für all diese Gifte. Und ganz pragmatisch gesehen ist es wohl so, dass die mit ca. 10-15 Jahren bezifferte Lebenszeit von Hunden schlicht zu kurz ist, um Langzeiteffekte auszubilden. Vermutlich.

Ich habe für mich entschieden, dass ich lieber das sehr geringe Nebenwirkungsrisiko eingehe, als das sehr viel höhere Infektionsrisiko durch Zeckenbiss. Aber das muss jeder für sich entscheiden, klar. Ein weiteres Reizthema. ;)

Zur Aufnahme: Auch die Haut ist ein Organ, über das ähnliche Wirkstoffe aufgenommen und dann verstoffwechselt werden. Sonst würde ja auch keine anhaltende Wirkung eintreten. Bis auf dass man so ein Halsband wieder abnehmen kann - wobei dann natürlich bereits eine gewisse Menge in den Stoffwechsel gelangt ist - sehe ich da keinen Unterschied. Ich möchte meine Hunde ungehindert knuddeln können, das würde mich persönlich an einem HB stören, zudem müsste es bei meinen Greys sehr eng sitzen, damit es drauf bleibt; das fänden sie grauslig. Möge jeder für sich einen gangbaren Weg finden.
Viele Grüße von Alina mit Myka und Olivia

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ronnie
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von ronnie »

Sicher ist es immer eine persönliche Entscheidung, unter Abwägung aller individuellen Aspekte. Ronnie bekommt z.B. schlichtweg gar nichts, weil die Zecken ihn nicht besonders mögen. Selbst in diesem Zeckenjahr, wo alle über ein sehr hohes Aufkommen klagen, hat er bisher insgesamt allerhöchstens 5-6 Zecken gehabt.
Abgesehen davon sehe ich schon noch einen Unterschied zwischen der Verstoffwechselung durch den Magen-Darm-Trakt und über die Haut und meine, dass da in ersterem Fall mehr "im Hund hängenbleibt". Andererseits sehe ich schon das Thema mit dem Kontakt beim Schmusen und so. Aber kleine Kinder habe ich nicht (mehr), und im Bett bei uns schläft Ronnie auch nicht, also würde ich im Zweifelsfall doch eher zu einer externen Anwendung tendieren.
Irene
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Greyhound-Forum
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Greyhound-Forum »

Das Spot on sollte ja nur 12 h nicht berührt werden, dann ist es abgetrocknet (verteilt) und das Tier kann problemlos weiter gestreichelt werden.
Es sind zwei mini Stellen (zwischen den Schulterblättern und am Hintern) und die kann man ja mal für 12-18 h aussparen beim streicheln.
Da sehe ich ganz ehrlich kein Problem drin.
Selbst unsere Katze, für die das ExSpot ja tötlich sein kann, lebt nach 12 Jahren immer noch, obwohl sie intensiv mit den Hunden im Kontakt ist.

Von daher - ja ich bin auch gegen ein innenliegendes Verteilen der Gifte - aber wie gesagt, es ist mein Bauchgefühl und ja, Gift ist Gift und die Haut ist auch ein Organ (DAS größte) aber trotzdem - auf der Haut mit abweisender Wirkung ist mir lieber, als ein Innenliegendes mit "Zecke muss erst beißen zum getötet werden".

Wir haben hier Tiermediziner - vielleicht mag ja hier mal jemand dazu was sagen?
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Michaela
Rumford
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Rumford »

Was Tiermediziner überwiegend von dem Thema denken, ist hier gut zusammengefaßt:
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/de ... 3&ID=19231

Meine Hunde kriegen Exspot drüber, vertragen es seit Jahren bestens.
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von Greyhound-Forum »

Danke Barbara!

Auch der Verweis hier wieder auf die fehlenden Langzeit studien!
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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wuhei
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Re: Zeckenabwehr Bravecto

Beitrag von wuhei »

Auch von mir Dank für den link zu Dr.Rückert.

Da ich das Glück habe, in einem einigermaßen zeckenfeien Gebiet mit meinen Hunden spazierengehen zu können, brauch ich das Chemie-Zeugs fast nicht. In eigenen Garten habe ich nach wie vor meine großen Schwarzerlen stehen, die von den Zecken gemieden werden. aus Rinde und jungen Zweigen der Erlen mache ich einen starken Sud, mit dem ich die Hunde vor jedem Spazierengehen am Inn besprühe - was bishr recht gut geholfen hatte.

Bei Tabletten würde ich immer bedenken, daß die Gifte vom Körper ja auch wieder völlig entsorgt werden müssen und würde begleitend und unterstützend Mariendistelöl-Kapseln geben.
Was gegen die Natur ist, ist unrecht, schlecht und alles Unrecht trägt den Keim der Zerstörung in sich - Alexander von Humboldt
Servus aus Tirol, Iris & Gang
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Leider hat Iris die letzte Reise angetreten - R I P
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