*Sportsvet - Temperaturkontrolle bei Hunden

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*Sportsvet - Temperaturkontrolle bei Hunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Übersetzt von Niko W - vielen Dank!
Robert L. Gillette, DVM, MSE
Insgesamt gibt es drei negative Einflüsse auf die physische Leistung von Hunden. Diese sind Schmerz, Müdigkeit und Motivation. Ein gesunder Hund ist physisch auf seine Aktivitäten eingestellt und ist darauf konzentriert, eine Aufgabe besser zu erledigen, als ein Hund mit ähnlichen genetischen Anlagen, der in einem dieser drei Bereiche Defizite aufzeigt. Unsere Ziele sollten es sein, die bestmögliche Leistung aus den Hunden herauszuholen und gleichzeitig alle schädlichen Effekte während des Trainings zu minimieren. Umso besser wir einen Hund auf den Wettkampf vorbereiten, umso besser wird er sich präsentieren. Gleichzeitig ist das Verletzungsrisiko für Verletzungen die während eines Wettkampfes auftreten können bei einem gut trainierten Hund viel geringer. Wenn man sie so formuliert, scheinen diese Ziele einfach zu erfüllen zu sein, aber alle, die mit einem Tier im athletischen oder einem anderen Bereich zusammenarbeiten, wissen, dass das nicht ganz so leicht ist, wie es sich anhört. Genau wie beim Menschen ist die Leistung eines Hundes abhängig von einem sehr komplexen System chemischer Reaktionen, die von einer kaum verstandenen psychologischen Kraft angetrieben werden. Ich habe herausgefunden, dass dies, je mehr wir darüber wissen, immer weniger überwältigend wirkt. In diesem Sinne versucht der Athletic and Working Dog Newsletter, Informationen bereitzustellen, die Leuten , die einen Rennhund besitzen, mit ihm arbeiten oder in sonstiger Weise mit einem in Berührung kommen, helfen, sich weiterzubilden. Jede Ausgabe enthält einen Teil, in dem es sich um die physischen Aspekte der Leistung dreht, einen Teil, der sich mit Muskeln und Skelett beschäftigt, wie sie sich bei einem aktiven Hund verhalten und einen dritten Teil, in dem es um verschiedene Dinge geht, wie zum Beispiel die Motivation von Hunden, wie die Physis während einem Wettkampf beeinflusst wird oder andere Informationen über Renn- und Arbeitshunde.
Temperaturkontrolle bei Hunden
Robert L- Gillette, DVM, MSE
Training und physische Aktivität kann die Körpertemperatur von Renn- und Arbeitshunden erhöhen. Manchmal kann dieser Anstieg der Körpertemperatur einen negativen Einfluss auf die Leistung haben. Wenn es ein extremer Anstieg ist, kann dieser Temperaturanstieg zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. In diesem Artikel werden wir normale und abnormale Temperaturschwankungen eines Hundes betrachten.
Ein Artikel darüber wird in der nächsten Ausgabe des Athletic and Working Dog Newsletter erscheinen, der sich mit dem Einfluss auf die Leistung und mit den medizinischen Aspekten der Körpertemperaturkontrolle beschäftigt.
Der Rennhund kontrolliert seine Körpertemperatur ziemlich anders als ihre Gegenstücke unter Menschen und Pferden. Mensch und Pferd sind in der Lage, Schweiß auszustoßen. Der Hund ist dazu kaum in der Lage.
Der einzige Teil des Hundekörpers, der so etwas wie Schweißdrüsen besitzt, befindet sich in der Pfote. Deshalb muss der Hund andere Mechanismen benutzen, um seine Körpertemperatur zu kontrollieren. Deswegen können viele Trainingsmethoden, die bei Menschen und Pferden angewandt werden, bei Hunden nicht angewandt werden. Es ist wichtig, zu beachten, dass sich ein gesunder Körper in viele der Situationen versetzen kann, in denen die Körpertemperatur erhöht ist. Ein gutes Training und ein gutes Konditionierungsprogramm können in Verbindung mit einem guten Ernährungsplan helfen, die Erhöhung der Körpertemperatur während des Trainings auf einem Minimum zu halten.

Temperaturkontrolle
Die durchschnittliche Körpertemperatur des Hundes beträgt 38,61°C. Sie liegt normalerweise zwischen 37,78°C und 38,89°C. Dies sind Kerntemperaturen, die bei einer rektalen Temperaturmessung ermittelt wurden. Temperaturen können sich an verschiedenen Körperstellen unterscheiden, aber die Kerntemperatur ist wichtig, dass der Körper in einem homöostatischen Zustand bleibt. Deshalb kann die Körpertemperatur als Messwert für den physischen Zustand des Körpers genommen werden. Die Körpertemperatur kann von körperfremden oder körpereigenen Faktoren beeinflusst werden. Ein durch einen bakteriellen Infekt hervorgerufenes Fieber ist ein Beispiel für ein körperfremdes Pyrogen. In diesem Fall ist das Bakterium von außen eingedrungen, um die Körpertemperatur zu erhöhen. Ein Fieber, das durch einen Tumor oder eine Entzündung im Körper ausgelöst wird, ist ein Beispiel für ein körperinneres Pyrogen, bei dem das Fieber durch eine Stimulation im Körper ausgelöst wird. Dieser Artikel wird sich mit der metabolischen Situation bei der physischen Aktivität beschäftigen, die eine Erhöhung der Körpertemperatur zur Folge habe kann. Das Temperaturkontrollcenter, kurz Thermostat, ist im Bereich des Hypothalamus im Hirn anzutreffen. Es kontrolliert die Körpertemperatur basierend auf Informationen, die es von Temperaturmesseinheiten in der Haut und an anderen Körperstellen bekommt. Diese Kälte- und Hitzerezeptoren senden Signale an das Thermostat, die Mechanismen in Bewegung setzen, die benutzt werden, um die Körpertemperatur auf einem angenehmen Wert zu halten.

Temperaturrezeptoren am ganzen Körper zeigen dem Temperaturkontrollcenter Temperaturveränderungen an.
Das Thermometer leitet dann Maßnahmen ein, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Die am häufigsten angewandte Methode eines Hundes, um sich abzukühlen, ist das Hecheln. Die Außenseite des Atemtraktes ist nass und die entstehende Verdampfung, während die Luft vorbeizieht führt dazu, dass Hitze verloren geht. Wenn die Hitze extrem hoch ist, pumpt der Körper Blut nach oben und von den inneren Organen weg. Die Hitze nimmt weiterhin ab, während das Blut über die Oberfläche der Haut läuft. Um diesem Hitzeverlust noch weiter zu helfen, verändert der Hund seine Position, um diesen Vorgang noch zu beschleunigen. Ein Hund streckt seine Beine aus, um diesen Vorgang zu beschleunigen, wenn es ihm warm ist und er rollt sich zusammen, wenn es ihm kalt ist. Eine andere Methode, um die Hitze zu reduzieren ist der logische Denkvorgang des Gehirns. Wenn es einem Hund warm ist, wird er wärmere Orte (z.B. Schatten in der Nähe des Wassers) suchen. Er wird weniger arbeiten. Er könnte anfangen, sich während der Aufgabe hinzulegen oder sich hinzusetzen. Er hat gemerkt, dass ihm warm ist und dass weitere Aufgaben die Körperwärme nur erhöhen würden. Der normale Hund wird diesen Mechanismus nutzen, um sich vor dem Überhitzen zu schützen.
Temperaturregulierungsstörungen
Vom ärztlichen Standpunkt aus ist es wichtig, die Ursache für die erhöhte Körpertemperatur zu bestimmen. Die Behandlungsmethode wird je nachdem ausgewählt, was die erhöhte Körpertemperatur verursacht.

Erhöhte Körpertemperaturen
Erhöhungen der Körpertemperatur können viele verschiedene Ursachen haben. Diese Ursachen können sowohl von äußeren als auch von inneren Einflüssen abhängen. Die Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit sind zwei Beispiele von äußeren Einflüssen. Eine erhöhte Außentemperatur (32,2° oder höher) kann genug sein, um die metabolische Temperatur zu erhöhen. Feuchtigkeit kann hierbei auch ein Faktor sein. Der Hund nutzt Wasserverdampfung über die Haut und die Atemwege, um Hitze abzubauen und falls die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, wird er weniger Wasser verdampfen. Während dem Training entsteht durch die Muskelaktivität am meisten Wärme. Von der Energie, die die Muskeln während des Trainings verwenden werden 20-30% für das Training verwendet, 70-80% werden als Wärme abgegeben. Durch diese Hitze wird die Körpertemperatur während des Trainings erhöht. Ein Anstieg der Körpertemperatur während des Trainings ist vollkommen normal und komplett ungefährlich für einen trainierten Hund.

Hyperthermie gegen Hitzschlag
Hyperthermie ist eine höhere Körpertemperatur als normal. Falls ein Hund eine normale Körpertemperatur zwischen 37,8° und 38,9° hat, dann spricht man bei jeder Temperatur außerhalb dieses Rasters (39°+) von Hyperthermie. Die meisten Sporthunde werden eine Körpertemperatur haben, die normalerweise als hyperthermisch bezeichnet werden würde. Trotz allem kommt es durch diese erhöhte Körpertemperatur eher selten zu medizinischen Notfällen. Ein Hitzschlag ist ein metabolisches Ereignis, das zum medizinischen Notfall führt.
Klinische Anzeigen für einen Hitzschlag sind zum Beispiel Schnappatmung und wenn der Hund zusammenbricht. Es ist üblich, dass es zu Erbrechen und Durchfall kommt. Es kann auch zu disseminierter intravasaler Gerinnung oder Gehirnödemen kommen. Die Mundschleimhaut kann scharlachrot erscheinen und die Kernkörpertemperatur kann auf 42,78°C oder mehr ansteigen. Ein Hitzschlag erfolgt, wenn der Hund nicht mehr mit der erhöhten metabolischen Temperatur umgehen bzw. kontrollieren kann. Es ist wichtig, diese zwei Zustände zu unterscheiden. Eine Körpertemperatur, die bei einem Hund einen Hitzschlag auslöst, kann bei einem anderen Hund völlig normal sein. Außerdem ist ein Hund, der es gewohnt ist, bei erhöhter Körpertemperatur zu arbeiten, weniger anfällig für einen Hitzschlag als ein Hund, der nicht an diese Arbeitsverhältnisse gewohnt ist. Es ist üblich, dass man Hunde mit einer Körpertemperatur von 38,89°C bis 41,67°C sieht, die keinerlei Anzeichen für einen Hitzschlag zeigen, obwohl man diese bei anderen Hunden schon lange festgestellt hätte. Erhöhte Körpertemperaturen wurden bei Renngreyhounds, Labrador Retrievern, die Rundenrennen laufen, English Pointern für die Jagd und Fuchshunden für die Jagd festgestellt. Der Körper des Hundes passt sich an die jeweilige Schwierigkeitsstufe der Aktivität an. Klinisch gesehen liegt die Ruhetemperatur dieser Hunde zwischen 37,22°C und 37,78°C. Diese niedrigere homöostatische Körpertemperatur resultiert daraus, dass sich der Körper an die Routineaktivitäten anpasst. Durch diese Information müssen wir uns erneut überlegen, wie wir normale Kerntemperaturwerte als Werkzeug zur Diagnose der Körpertemperatur von Sporthunden anwenden. Wenn ein Hund einen Hitzschlag während einer Trainingseinheit hat, ermitteln wir normalerweise die Körpertemperatur. Oft wird diese 38,89°C oder höher sein. Da die normale Arbeitstemperatur eines Hundes zwischen 37,78°C und 42,22°C liegt, bedeutet dies, dass das Temperaturkontrollsystem des Hundes beeinträchtigt ist. Zuerst sollte man den Hund behandeln, aber sobald der erste Schrecken überstanden ist, sollte man feststellen, warum das Immunsystem zusammengebrochen ist. Es ist möglich, dieses Problem zu beheben,. Indem man die Ernährungsart-und Menge ändert.
Greyhounds (Rose & Bloomberg, 1989)
40°C-41,11°C
Labradors (Matwichuk, Taylor, ET al, 1999)
38,89°C-41,67°
Pointers (Gillette, klinischer Außendienst, 1999)
39,44°C-41,11°C
Fuchshunde (Gillette, klinischer Außendienst, 2001)
37,78°C-39,44°C
Quelle:
http://www.sportsvet.com/pdf/11Nwsltr.PDF

Grafiken bitte dem Originaldokument entnehmen!

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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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