*Greyhound und Narkose

Was man bei der Narkose berücksichtigen sollte
Antworten
Benutzeravatar
Greyhound-Forum
Administrator
Beiträge: 14872
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 06:44

*Greyhound und Narkose

Beitrag von Greyhound-Forum »

Greyhounds und Narkose - immer ein heikles Thema.
Folgende Information dazu im Netz habe ich persönlich als sehr guter Ratgeber empfunden und gebe sie daher auch gerne weiter!


Hallo Podenco in Not - nachfolgend eine Kopie meines Artikels über Narkose beim Irish Wolfhound; die allgemeinen Schlussfolgerungen gelten übrigens für alle Windhunde, wobei noch zu ergänzen ist, dass die Verwendung von Barbituraten beim Windhund (wegen nachweislich tödlicher Wirkung beim Greyhound) strikt zu unterlassen ist:

Zu empfehlen ist die Narkoseführung "nach Wirkung", d.h. kleine Mengen eines kurzwirksamen Anästhetikums werden wiederholt gegeben, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist. Am einfachsten geht dies mit einem Narkosegerät:

Der Hund wird mit einem kurzwirksamen Schlafmittel (z.B.. Propofol, Handelsname Rapinovet) leicht betäubt; dann wird unter Lokalanästhesie ein Gummischlauch (Tubus) in die Luftröhre eingelegt. Dieser wird mit dem Narkosegerät verbunden und dann atmet der Hund Narkosegase (wie Isoflurane und Lachgas) ein. Die Narkose kann so ganz einfach gesteuert werden. Kommt es zur häufigsten Komplikation einer Überdosierung -dem Atemstillstand-, kann der Hund ganz einfach mit dem Narkosegerät künstlich beatmet werden. Herz und Kreislauf sollten mit einem Pulsoximeter (das ist ein Gerät, das den Sauerstoffgehalt des Blutes mit Licht durch die Haut hindurch messen kann; dabei wird auch der Puls gezählt und ein Mindestblutdruck ist zur Funktion erforderlich) überwacht werden. Supplementiert werden kann eine solche Narkose durch Medikamente, deren (gefährliche) Wirkung man durch Injektion eines Gegenmittels wieder aufheben kann (z.B. Polamivet). Unter einem solchen Medikament können auch kleine Eingriffe, die keine tiefe Bewusstlosigkeit erfordern, durchgeführt werden; aber auch hier gilt: Dosierung nach Wirkung (oder entsprechender Erfahrung!!!).

Die Durchführung einer sicheren Narkose bei einem IW erfordert also einmal eine (teure) technische Ausstattung des Tierarztes und zum Anderen auch dessen Erfahrung (oder zumindest die Bereitschaft, sich durch einen erfahrenen Kollegen beraten zu lassen).
Quelle:
http://www.podenco-in-not.de/html/windh ... rkose.html
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Maru
Beiträge: 1121
Registriert: Di 25. Jan 2011, 00:02

Re: Greyhound und Narkose

Beitrag von Maru »

Die entsprechenden für Windhunde gefährlichen Barbiturate werden heute in der Kleintiermedizin praktisch nicht mehr eingesetzt. Mit einer vernünftigen Inhalationsnarkose sind Windhunde nicht schwieriger in Narkose zu legen als andere Hunde auch, das lässt sich wirklich super steuern und sehr präzise dosieren.

Wenn es nicht grade eine Not-Op ist, sondern man ein bisschen Zeit hat den passenden Doktor auszusuchen, würde ich immer eine größere Praxis oder Klinik wählen wo häufiger operiert wird.
Das A und O bei sicheren Narkosen ist einmal die technische Ausstattung: Inhalationsnarkose und entsprechendes Überwachungsgerät würde ich immer Injektionsnarkosen und rein manueller/optischer Überwachung vorziehen.
Noch wichtiger ist aber die Erfahrung der Person die die Narkose überwacht, in der Regel eine TA-Helferin. Je häufiger Narkosen gefahren werden, desto eingespielter sind die Abläufe und desto besser die Vertrautheit mit den Gerätschaften. Das reduziert das Risiko für Zwischenfälle um ein Vielfaches.
Für den Operateur gilt das gleiche, Sicherheit kommt durch Erfahrung und auch wenn man seinen Haustierarzt mag und ihm bei alltäglichen Sachen vertraut, wenn der überspitzt gesagt nur 3 Mal im Jahr was anderes macht als Katzen kastrieren und kleine Wundtoilette, dann sollte man lieber woanders hin fahren.

Aber an sich muss Narkose heute bei Windhunden kein größeres Schreckgespenst mehr sein als bei anderen Hunden.
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
Benutzeravatar
Greyhound-Forum
Administrator
Beiträge: 14872
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 06:44

Re: Greyhound und Narkose

Beitrag von Greyhound-Forum »

Seh ich auch so wie du!
Nach einer richtig heftigen Injektionsnarkose mit 2 Stunden krampfen, plädiere ich seither nur noch auf die Inhalationsnarkose!
Wenns länger als wenige Minuten dauert (kurze Wundtoilette).

Allerdings kenne ich einige Tierkliniken, die eben AUCH Großtiere behandeln und das Barbiturat wird dort nach wie vor verwendet!
Daher sag trotzdem immer: Niemals Barbiturate, damit sich der normale Hundebesitzer bewusst ist, dass die Barbiturate trotzdem noch in Praxen vorhanden sein können, wenn diese auch Großtiere behandeln.
Ich denke, eine kleine, aber wichtige Info, die man im Hinterkopf behalten sollte!
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Antworten

Zurück zu „Narkose beim Grey“